Wintersonnenwende
Bald ist es wieder mal soweit:
Die längste Nacht des Jahres
Bringt Freude, Wunderbares
Uns – Sklaven unserer Zeit.
Noch liegt der Reif in Auen,
Schneearm auch dieser Winter
Und schlittenlos die Kinder,
Wenn sie zum Hange schauen.
Geräumt längst alle Gatter,
Gänse liegen verpackt in Truhen,
Eisummantelt, müssen ruhen
Sie, verflogen das Geschnatter.
Zugvögel, schon lang gegangen,
Die Landschaften sind ausgeräumt.
Nur wo der Biber sich noch bäumt,
Lässt sich ein wenig Leben fangen.
Viele Weiher abgelassen,
Liegen zeitlos, ohne Morgen,
Wo Enten versteckt, verborgen
Bewegungslos die Zeit entlassen.
Überall nur Nacht und Kälte,
Wintersonnenwende naht,
Wenn aufgeht die Wintersaat,
Aufsteht nun das Jahr in Bälde.
©Hans Hartmut Karg
2019
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