Weihnachtsgans
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Weihnachtsgans
Gerupft liegt sie mit nackter Haut
im Tiefkühlfach ganz eng verstaut.
Zu Ende ist ihr Gänseleben,
sie soll den Weihnachtsbraten geben.
Ihr Protest wurd´ nicht erhört,
niemand sich an ihrem Tode stört!
Ist sie erst einmal aufgetaut
die Gans nicht appetitlich schaut,
Ohn´ ihr Gekrös und ohne Kopf
wird sie zum Baten noch gestopft
mit Äpfeln und mit allerlei
gewürzt, dass sie auch lecker sei!
Ab in den Ofen und man hofft,
dass noch viel Fett herunter tropft,
bis braun die ehemals blasse Haut
als Festbraten entgegen schaut!
Nun wird auch ihr Gebein zerlegt
wie man ´s beim Gänsebraten pflegt.
Man wünscht sich guten Appetit
mit rotem Wein, ein allzeit Prosit.
Der toten Gans ist es egal:
war´ s doch für sie das letzte Mal
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