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Gedichte Über Denken - Seite 113


Die Erben

Er blickte den Schädel an wie sein "Vater".
Die Formel - seit jeher ungelöst
und im nassen Nebelfrüh erstarrt er,
vor ebenjenen Antlitz, das Angst ihn eingeflößt.
Die Zeit ergänzte Millionen von Variablen,
es ist schwerer gar noch geworden.
Diese Fehler erneut zum Friedhof getragen,
wo nicht der Leib bloß ward verdorben,
sondern auch der Geist die Ruhe fand,
wo die eigene Ohnmacht ward erkannt
und Ahnen stumm lauschen und müde nicken,
um ihn am Ende wieder zurückzuschicken:
Nach da unten in die Stadt -
da soll er finden, was er noch nicht hat!
Wie lange hinter dreckigen alten Mauern,
wird seine Suche nach Antworten wohl noch dauern?
sein oder...ist das andere überhaupt eine Alternative?
Oder ist es des Feiglings Erlösung nur,
ein Befreiungsschlag von andauernden Verschleiß
vor seinen Unwissen, seiner selbstverschuldeten Tortur,
weil er all das immer noch nicht weiß?
Wer da oben im Himmel thront,
ob in ihm der Teufel wohnt,
ob das Herz eines Tag's gewinnt,
der Mensch über den Schatten seiner Selbstsucht springt
und sich löst von seiner Kopfes Ketten,
der klare Verstand, die reine Vernunft ihn irgendwann erretten...
...oder es wird der Ahnen Geschichte gleich,
ein Drama, ein Untergegangenes Reich,
ein Tot, ohne jegliches Schaffen,
zwei Welten, die auseinander klaffen?
Ist es dieser Teufelskreis, in dessen sich die Welt immerfort weiterdreht
Eine Uhr, die im gleichen Rhythmus tickt?
So warte ich auf den Suchenden, der nach oben zum Friedhof geht,
und im nassen Nebelfrüh dem Schädel wieder in die Augen blickt...

Denn "Sein oder nicht sein..."* das ist und war immer schon die Frage...

*aus Shakespeares "Hamlet"

N.Fender
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