Wenn die Dunkelheit sich abends senkt
und müde mich in‘s Bette drängt,
ich trotzdem nicht schlafen kann,
weil Erinnerung mich zieht in ihren Bann.
Was Gewesen und Geschieht,
ist des Schicksals Melodien-Lied.
An alle Orte führt’s mich hin,
wo ich war und wo ich bin.
Mit wem und was ich auch erlebt,
in Gedanken lebhaft vor mir schwebt –
ein Spaziergang in die Vergangenheit,
die so nah und doch so weit.
Wie ein Schleier lüftet sich,
so manch‘ Vergessenes für mich.
Ganz langsam tauche ich hinein,
in mein früheres Ich und Sein.
Vor meinem geist’gen Auge sehe ich,
was wirklich wichtig war für mich.
Familie, Liebe und Geborgenheit,
Verständnis,Vertrauen, Ehrlichkeit.
Die Hoffnung auf ein kleines Glück
mit frohem Mut auf gut‘ Geschick.
Doch war die Last oft schwer zu tragen,
war standhaft ich und ohn‘ Verzagen.
Aufgestanden bin ich immer wieder,
hab‘ gelassen viel Gefieder,
verlassen wollt‘ mich auch die Kraft,
aber irgendwie hab‘ ich’s stets geschafft.
Diesen Willen, diese Disziplin
sind in meinen Genen drin.
Die Eltern haben’s mir mitgegeben,
damit ich’s leichter hab‘ im Leben.
Allein bin ich zurück geblieben,
gegangen sind sie alle, meine Lieben.
Nun brauch‘ ich die Kraft, die mir geschenkt
damit sie mich den Rest des Weges lenkt.
03.05./25.06.2021GiselaDanisman