Gedichte Über Beziehungen - Seite 217

Arno, Sven ,Heiner, Maik ,Anton


Vier Männer vom Bau


Und
Eins zwei
Eins Zwei

Und Eins Zwei
Eins Zwei

Sie wischen sich den Schweiß von der Stirn

Weiter geht's

Und
Eins zwei
Eins Zwei

Eins Zwei
Eins Zwei


Und eins zwei
Eins Zwei
Eins Zwei

Mensch

Gemach Gemach

Sagt Maik der Jüngste

Heute sind wir Vier
Morgen

Drei

- Fiktion -

Er ist beinahe mehr breit als lang
brüchig, matt ist seiner Stimme Klang,
rund wie eine Kugel ist sein Bauch,
immer öfter steht er auf dem Schlauch,
hört schlecht, versteht meist nur noch Bahnhof,
viele halten ihn deshalb für doof,
wollen sich mit ihm nicht abgeben
immer einsamer wird sein Leben,
doch eines Tages er auf sie trifft,
kommt ihr recht nahe im Hotellift -
die Dame ist von ihm angetan,
sieht in ihm einen alten Galan,
der bei ihr ein Interesse weckt,
sein Aussehen sie gar nicht abschreckt -
schneller als gedacht sind sie ein Paar
beider Leben ist jetzt wunderbar,
er blüht auf, verliert viel an Gewicht,
Figur verjüngt sich, auch sein Gesicht
und sein Gehör wird immer besser,
sein Verstand ist scharf wie ein Messer,
bewundert wird die Verstandeskraft,
die ihm viel Anerkennung verschafft,
inzwischen singt er mit ihr im Chor,
die Zuhörer sind dabei ganz Ohr.

Rote Rosen
bekunden ihre große Liebe.
Sie gibt sich ihm hin
mit Leib und Seele,
er macht sie zur Frau.
Rot verfärbtes Laken
nach ihrer Defloration.
Sie wird schwanger,
gebärt ihm einen Sohn.
Rot verfärbtes Laken
nach der Geburt.
Ihr Mann geht fremd,
sie sieht rot,
rächt sich an ihm,
stürzt sich hemmungslos
mit glühend roten Wangen
in Liebesabenteuer.
Rasend vor Eifersucht
verprügeln sie sich
in ihrem Ehebett,
das Laken verfärbt sich rot.
Jetzt sind sie füreinander
ein rotes Tuch.
Sie lassen sich scheiden.
Rot geweint die Augen
bei ihm und bei ihr,
sie vermissen einander.

Jahre später

Rote Rosen
bekunden ihre große Liebe.
Zum zweiten Mal gehen sie
eine Ehe miteinander ein,
sehen ihre gemeinsame Zukunft
durch eine rosarote Brille.....

Immer wenn wir zürnen

Immer wenn wir zürnen
sollten wir schon wissen:
Mit einem kleinen Lächeln
ließe sich der Tag küssen.

Der strenge Blick
mag manchmal nötig sein,
doch sollte der Sender stets wissen:
Vielleicht bleibt dieser Manier allein.

Freundlich sein mit Gestik und Mimik
gewinnt jeder ein Begegnungsspiel,
mit dem man von vornherein ja weiß:
Man gelangt damit ans große Ziel.

Denn die Macht der Liebe heißt Empathie,
Deshalb sollte man sein Zürnen überdenken:
Unser eigenes Lächeln bleibt Nähegenie,
Mit dem Anerkennung zu verschenken.


©Hans Hartmut Karg
2024

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