Gedichte zur Beziehung (Seite 57)

Sie passen zusammen wie die Faust aufs Auge

Sie passen zusammen wie die Faust aufs Auge

Er ist gescheit
Sein Horizont reicht weit
An ihn kommt keiner rann
Er ist ein ganz besonderer Mann
Er hört die Flöhe husten
Er kann aus der Hand lesen
Er ist ein ganz besonderes Wesen
Auch sein Weib ist sehr gescheit
Sie weiß was sie will
Ihr Mundwerk steht nie still
Sie kocht sehr gut
Manchmal auch vor Wut
Es wird ihnen nie langweilig
Laute Gespräche sind ihnen heilig
Man hofft
dass es so bleibt
Bis in alle Ewigkeit

© Käte Micka

Käti Micka

Ornithojahr

Lerchenblauer Himmel - kein Scherz,
Spatzen vom Dach wissen Bescheid.
Die Sonne weckt in jedem Herz
gar mancherlei Begehrlichkeit.

Eine Schwalbe macht noch keinen,
doch heute jagen zwanzig hier.
Und die vielen Sprossen meinen,
es wäre bald kein Platz auf dir.

Die Krähen kommen mit dem Wind,
ein Gänsekeil in großer Höh',
ein Glück, dass wir zusammen sind.
wir wandern nicht in der Allee.

Die Welt erstarrt in kaltem Glanz,
aufwärts umeinander kreisend
vollführen Adler ihren Tanz,
schon auf neuen Anfang weisend.

O holde Maid im Morgenglanze

O holde Maid im Morgenglanze,
Dein Antlitz strahlt so wunderbar,
Als wären alle Himmelssterne,
Gefangen in dein goldnes Haar.

Dein Lächeln sanft, dein Blick so rein,
Wie Tau, der auf die Wiesen fällt,
Ach, wärst du doch für immer mein,
Die schönste Blume dieser Welt.

Im Walde still, wo Vögel singen,
Da träum ich oft von deiner Pracht,
Und hoffe, dass die Liebe bringt,
Uns bald zusammen, noch zur Nacht.

Geheilte Liebesblindheit

(schreckliche Fiktion)

Hast du gelitten, so litt ich mit.
Warst du erfreut, empfand ich Glück.
Hattest du Angst, stand ich dir bei.
War's dir zu schwer, war ich so frei.

Mein einzig Ziel war, dass diese Welt,
dir stets unfassbar gut gefällt
und ich dein Strahlen sehen kann...
... das war mein Glück als Ehemann.

Doch du bist in sein Bett gekrochen,
hast mich so gänzlich gebrochen.
Blut rinnt aus meinem liebend Herz...
... ein so unfassbar tiefer Schmerz!

Ich will dich hassen, kann aber nicht,
will von dir lassen - wie Vernunft spricht.
Ich bin innerlich zerrissen
und fühle mich übelst beschissen.

Dein Seitensprung verdeutlicht mir,
dass Liebe und Zuneigung von dir,
die - wie ich dachte - sicher hatte,
nicht größer war als seine Latte.

Suchte ich früher deine Nähe,
vermeid' ich heut', dass ich dich sehe,
weil sofort sich mein Herz verkrampft
und Souveränität verdampft.

Du hast mir alles gestohlen.
Ich betrachte nur noch verhohlen,
kann Vertrauen nie mehr fassen,
keine(n) mehr nah' an mich lassen...

Thomas

Gedichte zur Beziehung - Seite 57

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Ornithojahr

O holde Maid im Morgenglanze

Geheilte Liebesblindheit

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