Verletzlich ist der Morgen, farblos, dünn,
bis traumschweres Erinnern blass zerrinnt,
dunkle Schatten verstohlen sich schleichen
und kreisend die Welt zu atmen beginnt.
Es hilft nicht kleiden, Haut verdecken -
die Härte des fordernden Tags
in Hektik und Strenge der Stunden,
reibt auf, geht unter die Haut und nagt.
Vielleicht das Lächeln dieser Fremden,
aus dem ein anderes Leben schaut -
es scheint so unverbraucht und menschlich,
den scharfen Fokus der Netzhaut taut.
Leicht trägt ein Kind mir den Weg entgegen -
die Marmelade klebt rot noch am Mund,
es lacht und hüpft verwegen und wartet
auf seinen duftschnüffelnden kleinen Hund.
Es fällt Leben in die kurze Zeit,
entführt meine rauen Gedanken –
frag‘ mich, ob die Fremde schattenlos ist.
Bin ich es? Ich komme ins Wanken
und trage ihr Lächeln im Gesicht.