Gedichte Über Augenblick - Seite 380

Die Flasche kalt, die Blumen frisch,
die feine weiße deckt den Tisch,
die Ode längst gedichtet.

Um deinen Hals dezenter Glanz,
dein Kleid betont die Eleganz,
aller Augen sind - jetzt auf dich gerichtet.

Erik und Svenja sitzen gerade draußen vor der Schule auf einer Bank und lassen ihren Tag noch Mal Reveau passieren. Ihnen geht es gut. Sie haben sich frisch verliebt, sind gute Schüler, und auch sonst , keine Probleme weiter in Sicht.
Da sehen sie plötzlich auf der anderen Straßen seite Nina , zwei Geschwister chen an der Hand. vorbei gehen. Die winkt ihnen nur kurz zu. ,
Gott sei Dank. , kommt sie jetzt nicht her,, sagt Erik, Hab keine Lust , mir jetzt wieder ihre kleinen Problemchen an zu hören.
,,Sei doch nicht immer gleich so hart,, erwidert Svenja.,, Sie hat es nun Mal nicht so leicht, Und bestimmt auch nicht immer so viel Zeit zum lernen, wie wir.,Darum ist sie sicher auch so schlecht in der Schule. , Ach was,, fährt ihr Erik über den Mund,,, Wir haben jetzt keine Zeit. Denk dran,, Heute Abend ist Schulfest.. Da müssen wir uns noch fertig machen... Na ja, Du hast recht, kommt es blitzartig aus Svenjas Mund,,
,Komm lass uns schnell gehen..
Und schaut sich kurz noch Mal um
Zu Nina,

Sieht wie sie Grad noch mal die Tränen ihres kleinen Bruders vom Gesicht wischt.

Eckhard feiert heute mit Kollegen seinen Abschied von der Firma.
Ja, Man achtete ihn. Jahrelang war er als Buchhalter tätig. Alles wurde zur Routine. Ja, Man merkte nicht einmal
Wenn er nicht anwesend war.
Die Zahlen stimmen.
Auch wenn Eckhard fehlte,
,Na komm Ecki,,
Wir stoßen noch Mal an..
Erinnert ihn sein Kollege und bester Kumpel daran. Warum sie heute. Hier zusammen sitzen..in gemütlicher Runde.
,, Wenn du wählen könntest,
Würdest du alles wieder so machen?
Nachdenklich erwidert Eckhardt

,Ich glaube nicht,
,Gäbe es zwei Leben,
Im nächsten wäre ich lieber im Einkauf
Tätig
Da freuen sich vielleicht alle doppelt
Wenn ich komme,

in frühen Morgenstunden
haucht sich der Herbst
in helle Sommerträume
legt kühl sie
in Verlustgefühl, und schwer
in dichte Nebelräume

die Zeit greift alles sich
nichts, nichts
kann ewig ihrem Takt entrinnen
Träume verändern sich
doch wird der Augenblick
an Zeit gewinnen

Ein kleines Holzkreuz...

Müde saß er auf einen Stuhl in dem kleinen Zimmer.
Er dachte viel über die Vergangenheit und seine Verfehlungen nach.
Auf dem Tisch lag ungeöffnet eine kleines Kästchen.
Es war das Geburtstagsgeschenk seiner Tochter.
Endlich faste er Mut und öffnete es.
Ein kleines Holzkreuz lag darin.
Auf einen kleinen Zettel darunter stand in holprigen Buchstaben:
Ich hab` dich lieb!
Da fing er an zu weinen...

Bernd Tunn - Tetje