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Gedichte über Aufklärung / Erklärung - Seite 28


An die, die nach uns geboren werden

Ich lebe in einer grusligen Zeit, wirklich!

Straßen und Plätze sind leer. Spielplätze und Schulen geschlossen. Wo Kinder einst spielten, flattern meterlange Absperrbänder im Wind.

Was sind das für Zeiten, wo Kinder nicht mehr miteinander spielen dürfen?
Weil ein Virus ausgebrochen ist, der bereits viele Menschen getötet hat.
Der überall lauert, den Freundschaften und Familie nicht interessiert.

Es ist wahr. Ich darf noch durch die Straßen laufen. Aber glaubt mir, ich laufe in Angst.
Kein Restaurant hat geöffnet, kein Café lädt zum Verweilen ein.
Nur mit einer Maske darf ich den Supermarkt betreten, der neben Baumarkt und Apotheke seine Ware anbieten darf. Doch was nützt ein edler Tropfen Wein, wenn man ihn allein trinken muss.
Was nützt ein gesundes Essen, wenn die Einsamkeit krank macht.

Sie sagen: Sei froh, dass du alt bist und deine Rente beziehst.
Aber wie kann ich froh sein, wenn ich weiß, dass mein Sohn seine Arbeitsstelle verliert und die Raten für sein Haus nicht mehr zahlen kann, unverschuldet, um es noch einmal zu erwähnen.
Und doch bin ich alt und beziehe meine Rente jeden Monat.

Ich wäre gern bei ihm eingezogen.
Dann hätte ich meine Miete an ihn gezahlt und er müsste sich jetzt keine Sorgen um sein Haus machen.
Keiner wäre einsam.

Ich lebe in einer grusligen Zeit, wirklich.

Geboren wurde ich, als man vom Osten und Westen sprach.
Die Grenzen waren dicht und eine hohe Mauer zog sich um das kleine Land.
Viren hatten kaum eine Chance, denn das Gesundheitssystem funktionierte gut.
Jeder wurde regelmäßig geimpft.
So lebte ich behütet in meiner kleinen Stadt.

Jeder besaß ein Dach über den Kopf, jeder hatte eine Arbeit.
Meine Oma hatte ein Zimmer in unserer kleinen 3 Raum Wohnung.
Ich war nie allein.
Sie betreute mich am Nachmittag, lehrte mich kochen und Strümpfe stopfen und brachte mir Kartenspiele bei.
So lebte ich behütet in meiner kleinen Stadt.

Doch die Menschen in diesem Land wurden immer unzufriedener.
Im Westen gab es scheinbar alles, im Osten nichts.
Bananen waren eine Rarität, auf ein neues Auto musste man 18 Jahre warten. Das sollte sich ändern.
So lebte ich behütet in meiner kleinen Stadt.

Dann vereinten sich der Osten und der Westen.
Die Mauern wurden eingerissen, die Welt stand uns offen.
Reisen, Pilgern, Auswandern. Nichts war mehr unmöglich.
Selbst Impfungen waren keine Pflicht, auch auf keiner Fernreise.
So lebte ich behütet in meiner kleinen Stadt.

Ihr, die ihr nach uns geboren werdet, übt euch im Verzichten.
Krankheiten wird es immer geben. Doch Luxus, der uns untergehen ließ, ist überflüssig. Die Weltmeere brauchen Erholung. Eine Reise zum Mond ist nicht notwendig, wenn wir uns auf der Erde bewegen dürfen.
Zu Unrecht drangen wir in die Regenwälder ein, zerstörten die grüne Lunge unseres Planeten.
Für Luxus, auf den wir gut und gern hätten verzichten können.
Es ist schwer etwas zu verändern, woran man tagtäglich gewöhnt ist.
Ihr aber, wenn es soweit sein wird, beginnt am ersten Tag
übt euch im Verzichten.

Copyright © 2020 Elisa Schorn
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Ode an den Stuhl:

Du Stuhl kommst in unterschiedlicher Gestalt und Form daher, ohne Dich wär`s im Leben schwer.
Ich versuche mal zu ergründen, wo man Dich überall kann finden.
Als ich klein war, so etwa ein Jahr, warst Du schon da, und ich fühlte mich wie ein Schah. Denn mein erster Stuhl, Kindersitz genannt, der wuchs vom Boden in die Höh mit Tablar ich hab`s gleich erkannt. Doch heute bist Du eingemottet das ist kein Scheiss, man würde für Dich heute erhalten einen guten Preis.
Da bin ich nun gewachsen und sass im Kindergarten leis, auf Stühlchen in einem Kreis.
Als ABC-Schütze famos, wäre auch hier ohne Dich nichts los.
In der Lehre angekommen, habe ich mich Dir gegenüber schlecht benommen, Zweck entfremdet nun benützt, und Dich kurzerhand als Leiter genützt.
Im Kino ohne Dich, der Film er wäre fürchterlich.
Du warst auch nicht weit, als das Leben begann zu zweit. Doch wie ich nun sah, Du warst auch für meine Kinder da.
Mit Dir gab`s auch Fester-runden, ich habe Dich auch da als gut empfunden. Denn nach dem Tanzen den erschöpften Körper auf Dich zu pflanzen.
Dich habe ich auch schon gesehen, wenn Menschen nach einer Verletzung nicht mehr können gehen. Nun im Rollstuhl sitzen und an einem vorbei flitzen.
Auch ein Bauer beim Melken, würde ohne Dich schelten.
Auch vom Stühle-rücken spricht man in der Politik, Du bist auch dort ein nützliches Stück.
Unzählige male habe ich auf Stühlen gesessen, beim Schreiben und auch beim Essen.
Auch beim Zahnarzt sass ich in einem Stuhl, und versuchte dabei zu wirken cool.
Auch haben Menschen Stühle elektrifiziert, damit ein Verbrecher darauf sein Leben verliert.
Richter sitzen auf Dir, und nehmen die Gesetze ins Visier.
Eine Künstlerin ist mir bekannt, die hat ihre Geschichten mit Pinsel und Farbe auf Dich Stuhl gebannt.
Nun ich hoffe darauf eben, dass Du mir noch weiter nützlich begegnest in meinem Leben.
Auch Könige, dass habe ich beinahe vergessen, haben auf einer Art Stuhl gesessen.
Ah so beim thronen auf nem Stuhl, so wäre dies der gegenpool, kommt mir in den Sinn das Closett (WC, Cloo, Toilette, 00), es wäre wohl ohne Dich nicht nett.
Ich schätze dass ist nun klar, du Stuhl bist ein Superstar. Ein nützlich Ding Du Stuhl bist der King.
So hoffe ich, dass Du Stuhl auch nicht wankest, und Du nun Dichter Ihm dankest.

Der Dank ist Dir gewiss durch das was hier geschrieben ist.

R.I.I.G.
;-)
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