Gedichte über Arbeit und Beruf (Seite 75)

Diese Wirtschaftskrise wird lange dauern

Es verändern sich die Industriestaaten :
Wie werden mehr vor dem Computer sitzen, einsamer sein.
Die Firmen sparen teure Büroräume, wir sind bestenfalls im Garten,
eher jedoch im Zimmer, die typische Immobilie ist klein...

Simon Marius

Die Fischer und ihre Frauen: ein Liebesgedicht

Die Männer mussten ihr Leben wagen,
vor Grönlands Küsten, um Wale zu jagen.
Ihre Frauen zündeten Kerzen in der Kirche an,
auf dass er zurückkäme, der geliebte Mann.
Nicht alle Frauen hatten Glück,
so manchen behielt das Meer zurück.

Simon Marius

Die armen Absolventinnen und Absolventen

Wer zu dieser Zeit die Schule abschließt,
ist froh, wenn ein Arbeitgeber ihn (oder sie) begrüßt.
Wer nicht grade beim Paketdienst, im Gesundheitssektor,
oder im Einzelhandel sucht, hat es schwer!
Als Notlösung fangen wohl manche ein Studium an,
wer nicht gut war im Abitur kann nur Studiengänge wählen,
die man ohne Numerus Clausus belegen kann.
So manche(r) wird sich durchs Studium quälen...
Dort verlagert sich die Auslese einfach zeitlich nach hinten,
denn nur die Überragenden (oder gut vernetzten) werden da Arbeit finden...
Wer grade sein Studium beendet,
und außerhalb der Uni nichts findet,
versucht, mit einer Doktorarbeit die Zeit zu überbrücken,
und die Professor*innen können stärker auf gute Qualifikationen blicken.
Um mein Gedicht zusammenzufassen:
Der Wettbewerb wird viel härter, wer nicht Glück hat oder Verbindungen oder Leistungsbereitschaft, wird viel eher als zu anderen Zeiten fallen gelassen...

Simon Marius

Beförderung zum ORR

Der Ober-Regierungs-Rat der arbeitet hart.
In der Tat
er hat es schwer,
denn die Arbeit wird immer mehr.
Jetzt freut er sich auf den Direktor,
denn so als quasi Lektor
ist die Arbeit leicht
und dann hat man alles erreicht.

Flugzeug

18+

Jeder ist seines Glückes Schmied
(das deutsche Sprichwort)

Flugzeug

Ich bin neuer Messerschmied,
der in der Sonne glücklich liegt.
Mein Propeller will zu drehen,
starke Kolben sollen gehen.

Ihr seid schadenfrohe Stukas
in der hohen Blaulucke.
Euer innerliche Fetzen
kann die Welt zur Hölle setzen.

Ich bin schwarzer Messerschmied,
der zum Himmel jetzt schnell fliegt.
Steile Kehren! Sturm und Drang!
Euer Ende! Mein Anfang!

Ich bin alter Messerschmied,
der in meine Heimat fliegt.
Fliegerabwehrschusse flackern
an der Front und noch an Flanken.

Ich bin abgeschossenes Flugzeug,
ins Feuer trieft und gießt das Öl.
Das ist einen Weg bei Nebel
meines leichten glücken Lebens.

Winde singen, Breiten schwingen,
Flügel nehmen ihre Pflicht.
Meine letzten Kräfte schwinden.
In aller Stille bin ich nicht.

Literature:
1. Hans J. Ebert, Johann B. Kaiser, Klaus Peters
Willy Messerschmitt, Pionier der Luftfahrt und des Leichtbaues.
Eine Biographie.
Bernard & Graefe, Bonn 1992.
2. Adolf Galland
Die Ersten und die Letzten. Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg. Schneekluth, München 1993.

© IvanKo 2020

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