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Gedichte über Arbeit und Beruf - Seite 77


Trucker on Tour

Wir sind Trucker.
Wir sind und Leben hier.
Wir fahren für euch,
das die Wirtschaft,
jede Werkstatt
jeder Laden läuft.

Was macht ihr,?
sage ich nicht alle,
aber viele,sparen mit Beleidigungen nicht,
wenn ein paar Minuten hinter uns sind.

Was glaubt ihr was wir machen,
zum Spass wir auf der Strasse das sind wir nicht.
Keiner von euch denkt einmal daran,
wer die ganzen Waren in den Laden karrt heran.

Nein wir sind keine Hilfsarbeiter mit einem Führerschein.
Viele von euch kommen noch nicht einmal,
vernünftig in eine Parklücke rein.
Oft schon habe ich es gesehen,
wenn einige auf zwei Parkplätze stehen.

Wenn ich Gespräche höre,
wenn über Tracks und Trucker wird geredet,
kann ich nur lachen.
Nach einer Zeit halte ich mir die Ohren zu,
sonst bekomme ich noch einen Tinitus.

Ich fände es schön,
ich würde es gerne sehen,
wenn alle Trucks und Trucker;
auf einmal blieben stehen.

Nix mit Benzin und Diesel
Nix im Laden,Regale leer
Nix mit Eratzteilen für eure Autos,
auch die Wirtschaft würde stehen.

Denk einmal daran,
wenn du hinter einem Truck bist und nicht Überholen kannst.
Auch den Trucker läuft die Zeit davon.

Seht es mal locker vom Hocker,
wir fahren für euch,
ob ihr es glaubt oder nicht.
Versucht es mal mit einem mit einem Lächeln im Gesicht.
Einen gruß mit der Hand,
es wird die Tracker freuen,
die tagtäglich fahren für uns durchs Land.

Jeder sollte Achtung vor dem andern haben,
versucht es mal.
Den Herzinfrack,
spart euch auf für andere dinge auf.
f.j.04.08.2020
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Die letzte Reise

Vier Wochen war er schon Unterwegs.
Durch ganz Europa führte ihn sein Weg.
Zu lange weg von zu-Haus.
Zu lange weg,
von Kindern,Frau,und Haus.

Wie lange wollte er das noch machen.?
Fast vierzig Jahre saß er auf dem Truck.
Sein Leben kannte nur die Autobahn.
Der Highway des Todes,
wie er immer gesagt.

Das sollte das letzte Jahr sein.
Sein Glück,
hatte er schon lange aufgebraucht.
Wie oft ist er nach dem Sekundenschlaf,
immer rechtzeitig wieder aufgewacht.
Er sagte immer das ist mehr wert,
wie ein Sechser im Lotto.

Sein Schutzengel,
war immer da wenn er ihn brauchte.
Doch eines Tages,das Glück war aufgebracht,
traf es auch ihn.

Lange war er an diesem Tag schon unterwegs.
Fahr und Lenkzeit,
waren lange schon aufgebraucht.
Doch er fuhr immer weiter,
bis zur Abladestelle war es noch weit,
er wollte nächsten Tag pünktlich beim Kunden sein.

Doch dann geschah es,
wovor er immer Angst hatte,
und die hatte er nur,
vor der Polizei und der BAG.
Aber diesmal waren sie nicht in Sicht.

Auf der Brust spürte er einen heftigen Schmerz.
Zeit hatte er noch fuhr den nächsten Parkplatz an.
Der Schmerz wurde größer.
Er bekam keine Luft.
Dann ein letzter stich in der Brust.
Der letzte Atemzug,
damit blies er sein Lebenslicht aus.

Er saß hinterm Lenkrad,
die Augen waren zu.
Es sah aus als würde er schlafen,
aber er würde nie mehr aufwachen.

Das Herz es wollte nicht mehr.
Zu viel Zigaretten.
Zu viel Kaffee.
Zu wenig Schlaf.
Das hält der stärkste Ochse nicht aus.

Der nächste Truck stand schon bereit.
Die letzte Reise,
wird es sein,
auf der Himmels-Autobahn.

Machs gut mein Freund.
Du hast es geschafft,
auf der Autobahn ohne Gegenverkehr,
zu fahren.
Ich Wünsche dir alles gute,
da wo du auch bist.

f.j.05.08.2020
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Schlesiens Weber-Brandenburgs Stricker

Die Weber in Schlesien waren eine Macht,
die Webstühle liefen bei Tag und bei Nacht.
100 Jahre getreten mit fußeigener Kraft,
dann wurde Dampfenergie oder Strom angeschafft.
Der Webstuhl hat ein Oberbett
und in gleicher Art ein Unterbett.
Jedes aus vielen Fäden besteht,
um deren Verbindung sich alles dreht.

Sich zugleich eines hebt und eines senkt,
das Schiffchen einen Querfaden dazwischen drängt.
Und der Webstuhl zieht in seinem Bette,
das fertig gewebte, genannt die Kette.
Das Schiffchen, mit stählernen Spitzen,
muss ständig hin und her nur flitzen.
Es schießt dahin auf einer Geraden
und zieht dabei den bindenden Faden.

Das Schiffchen saust, von hier nach dort,
und manchmal ist es plötzlich fort.
Wird es nicht richtig aufgefangen,
ist es seinen Weg weiter gegangen.
Manch Schiffchen gab der Wand ein Loch
oder sauste durch das Fenster noch.
Ich sah auf der Straße Frauen im Kittel,
die suchten das wichtigste Arbeitsmittel.

Man fabulierte gern vom Webergeist,
der oft sich von der Kette reißt.
Im Eulengebirge, Teil schlesischer Berge,
schob man es gern auf Rübezahl und die Zwerge.
Das Weben war zwar Arbeit, Wissen und Macht,
doch hat die Politik die Fehler gemacht.
Eines Tages sind die Webstühle stehengeblieben,
denn man hat ganz Schlesien vertrieben.

Wer ahnte, dass die Heimat für immer verkommen,
hat seine Schiffchen vorsorglich mitgenommen.
Und bald sah man mit alten Spitzen
Schiffchen auf neuen Webstühlen flitzen.
Man redete noch lange vom Schlesischen Weben,
doch Brandenburgs Stricker erweckten Stoffe zum Leben.
Meist Vater webt und Mutter strickt,
das Schiffchen schwebt, die Nadel knickt.

Der Faden doch bei beiden reißt,
auch wenn er anders heißt.
Mit spitzen Fingern man sich schindet
bis ein Knoten dann verbindet,

08.08.2020©Wolf-Rüdiger Guthmann
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