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Gedichte Über Anstand-Moral - Seite 104


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Die Einfalt der Vielfalt (Eine Geschichte mit Gedicht)

Auf einem einsamen Bauernhof wurden alle unruhig.
Der Bauer war gestorben und andere Menschen wohnten dort nicht.
Die Hühner und die Schafe liefen aufgeregt hin und her.
Auch die Hunde wussten nicht, wie es nun weitergehen sollte.

Ein Fuchs hörte von der Tragödie und hatte eine Idee.
Er ging zu den Wölfen und rief auch den Habicht zu sich, um sich mit ihnen zu unterhalten.
Dann ging er mit einem Wolf zum Bauernhof und sprach zu den Hunden:

„Liebe Artgenossen!
Auch wenn wir unterschiedlich erscheinen, so haben wir doch sehr viel gemeinsam.
Siehe! Im Grunde ist nur unser Körper unterschiedlich.
In unserem innersten Wesenskern sind wir doch alle gleich und wünschen uns dasselbe!
In Liebe und Freiheit harmonisch miteinander vorurteilsfrei zu leben!
Wir sehen, dass auf dem Bauernhof alles getrennt ist:
Ihr lebt von den Schafen und den Hühnern getrennt
und die Hühner von den Schafen.
Alle sind eingesperrt, als wären sie gefährliche Verbrecher.
Wäre es nicht viel besser, wenn alle friedlich auf einer großen Weide miteinander leben würden.
Jedes Huhn und jedes Schaf kann das Kraut und Gras fressen, das für ihn am bekömmlichsten, wohlschmeckendsten und gesündesten ist.
Ihr, der Habicht und wir könnten ein paar Eier der Hühner fressen und wir wären alle glücklich damit.
Außerhalb des Bauernhofs wird auch die Vielfalt gelebt und alle leben glücklich und harmonisch zusammen.
Wollt ihr das nicht auch ?“

Einer der Hunde entgegnete:
„Aber die Hühner und Schafe haben doch Angst vor Euch!
Und der Bauer hat sie bestimmt nicht ohne Grund eingezäunt.“

Der Fuchs überlegte kurz und antwortete:
„Der Bauer hat Euch ausgebeutet und unterdrückt. Er hat Euch die Freiheit genommen und von Euch profitiert.
Er hat die Schafe um ihren Ertrag gebracht, indem er sie immer wieder geschoren hatte.
Manche hat er ermordet und zerstückelt!
Die Hühner hat er ebenfalls kaltblütig umgebracht und alle ihre Eier genommen.
Außerdem hat er Euch mit seinem Futter gefüttert, damit ihr von ihm abhängig wurdet.
Glaubt ihr wirklich, dass er zu Eurem Wohl gehandelt hat ?
Es tut mir leid, das sagen zu müssen, doch das ist dumm und naiv !“

Die Hunde überlegten, bis einer fragte:
„Was schlagt ihr vor ?“

Der Fuchs grinste ihn listig an und sagte:
„Reißt die Zäune innerhalb des Bauernhofs nieder und gewährt damit allen den vollen Zugang zu allen Bereichen.
Nur das Haus und den großen Zaun lasst bestehen.
Den solltet ihr, mit dem Habicht, bewachen.
Das ist nur zu Eurem Schutz, damit sich keiner vom Bauernhof verläuft, herumirrt und nicht wieder nach Hause findet.
Denn für die, die bisher nicht gereist sind, gibt es doch so einige Gefahren da draussen.
Der Habicht kann von oben das Gelände überwachen, so dass alle gewarnt sind, falls doch einmal eine Gefahr auftauchen sollte.
Wer von uns hinein will, den lasst hinein.
Wer von uns wieder hinaus will, den lasst hinaus.
Besprecht das in Ruhe untereinander.
Ihr seid ja die Klügsten auf dem Hof.
Die Schafe und Hühner braucht ihr ja nicht zu fragen.
Sie können ja leider nicht verstehen, was für sie selbst am besten ist.
Deshalb müsst ihr für sie Entscheidungen zu eurem und ihrem Wohle treffen.
Denkt an die tolle freie Welt ohne Grenzen, die uns alle erwartet:
Die bunte Vielfalt, das Leben, die Freiheit, in der sich jeder frei nach seinen Wünschen entfalten kann.
Verlasst den tristen, beschränkten Einheitsbrei.
Denkt an die wunderbaren neuen Bereicherungen, die sich, durch die kulturelle Vielfalt, auf einem Bauernhof des Miteinanders, entfalten wird.
Eine blühende Zukunft erwartet uns alle.
In Freiheit und einem harmonischen Zusammensein.
Überlegt in Ruhe!
Wir kommen morgen wieder und freuen uns auf Eure Entscheidung!“
So gingen der Fuchs und der Wolf wieder in den nahegelegenen Wald.

Tags darauf kamen sie wieder und waren erfreut darüber, dass die Hunde einwilligten und ihnen den Weg frei machten.

So geschah es wie besprochen!

Nachtrag: Bei auf unbekannte Art und Weise ums Leben gekommenen Schafen und Hühnern sprachen der Habicht, die Wölfe und Füchse von tragischen Einzelfällen, die sie zutiefst betroffen machten.

<=*=>

Ein Regenbogen ist gespaltenes, weisses Licht
Bunte Vielfalt zeigt ihr schönstes Gesicht
das mit erhobenem Zeigefinger verspricht:
Gemeinsamkeit - Gleichheit - Freiheit
Doch es zerbricht
der Schutz durch Kultur, der Tradition
in Familie, Dorf, Land und der Nation
zu spiegelnden Scherben der Illusion

Solange sich eine Gruppe als Auserwählte erfährt
oder sich selbst Vorteile gewährt
andere hingegen unterdrückt
und sie dann ins Abseits drückt
Solange Kulturen, Glauben, Herkunft spalten
Menschen sich für besser halten
mit überheblicher Arroganz
im Lügentanz
als Geistesführer, Reicher, Lord
die Unterdrückung, Gewalt, Raub, Vergewaltigung und Mord
als legitim erachten
werden sie stets andere verachten
und nach deren Hab, Gut und Leben trachten

Dann führt bunte Vielfalt
zur Einfalt
der Dummen
die freudig Propagandalieder summen
und meinen sich und andere neu zu erfinden
Doch weil nur Worte einer Münzseite erschallen
werden sie blind geführt von Blinden
tief ins Tal der Tränen fallen

© jogdragoon
Bibat ex me qui potest
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Liebe und Triebe

(Akt, ein Akt)

Präludium
Aufgrund der allgemeinen Hormongedrängelage
Der Lust, des Lustprinzips, meine ich hier vage
Stellt sich vorweg die Frage speziell nach Lusterhalt
Nach dem Ausschluss von jeglicher Gewalt

*****

Da sitz ich hier am Abend
Gedanken in mir tragend
Die um ein Thema kreisen
Ewig schon ein heißes Eisen

Gibt es nun mehrere Geschlechter
Ich höre schon voreiliges Gelächter
Überlege mir zu solchen Fragen
Grundsätzliche Worte vorzutragen

Ein Merkmal biologischer Lebenskraft
Was den Fortbestand der Art geschafft
Ist die Fortpflanzung der Art schlechthin
Vermehrung innerer, tiefster Lebenssinn

Damit die Art erblich nicht erkrankt
Hat die Natur recht schnell erkannt
Das zwei Geschlechter gut geeignet
Damit sich vorhandenes Erbgut weitet

Es ist die Zeugung, dessen Akt
Lustbehaftet, was sicher Fakt
Das Ergebnis dem Selbst wohl gleich
Dem eignen Ich das Zukunftsreich

War man zu Anfang recht verschüchtert
Diesbezüglich staatlich auch ernüchtert
Wenn Worte, Bilder, derartige Taten
Medial in und unters Volk geraten

Mit Sittenhaft und mit Polizei
Schierer Teufelsglaube, Hurerei
Lustgestammel darf nicht sein
Der Körper gehört dem Staat allein

Das Kaiserreich und die Diktatur
Des lieben Menschen Lebensspur
Endete nach dem letzten Kriege
Im Aufklärungsbuch gegen Triebe

Doktoren verknüpften über Skizzen
Geschlechtskrankheiten und ritzten
Ins Seelenkostüm der jungen Leute
Verhütungsmittel und Jungfernhäute

Sexualhygiene, viele heiße Themen
Sauberkeit, dazu gut Obacht geben
Zyklusunregelmäßigkeiten, als Obolus
Der auf unbestimmt verschob'ne Coitus

Mancher Schüler und Student
Hat wortgewaltig sich eingehängt
Streng wissensdurstig mitgeforscht
Brav aufs andre Geschlecht gehorcht

Hat konnotiert und hingespürt
Wohin hier dieses Forschen führt
Und im jugendlichen Überschwang
Ging mancher einen Weg entlang

Der jenseits vorbeschriebenen Zieles
Und für manche gar verdorb'nen Stiles
Strandete als Homo, Lesbe und Diverser
Landete hart, fast schon als Perverser

Dabei ist da lange noch nicht Schluss
Transgender haben noch Verdruss
Shemales, andere Menschenvarianten
Wie Lieblich sind doch schwule Tanten!

Doch passe man hier gut auf
In des lieben Menschenlebenslauf
Hat jeder solche Phasen schon durchlebt
Oft glückslos irgendwann zur Seit' gelegt

Da war der eigne Sensus noch so stumpf
Das Hirn, die Lust, wohl noch so dumpf
Man hat es daher damals kaum bemerkt
Materielle Wünsche waren sehr verstärkt

Doch Casus sieben, Instrumentalis Os
Dass Hirn produziert hier großes 'Loss'
Die Sexualität und gesellschaftlicher Druck
Erzeugen in mancher Weise manchen Ruck

Wenn der liebe Vater und die Mutter
Des Abends eifrig, ja, alles in Butter
Junge Männer suchen schon seit ewig Bräute
Die Liebe bedient doch wirklich viele Leute

Ist zudem ein Karussell und mit Manieren
Gelangen viele dann auch zum studieren
Und wer nichts taugt und gar nichts wird
Der sucht sein Glück beim Kneipenwirt

Subtiler scheint es kaum zu sagen
Es hilft hier auch kein lautes Klagen
Die Starken, Schönen angehimmelt
Hässliche Arme dagegen angepimmelt

Die Klugen werden ohne Liebe mächtig
Gedeihen unter Anleitung gar prächtig
Die Schrägen, Linkischen und Bösen
Lassen sich auf andre Art erlösen

Sie fangen sich die Dummen
Lassen die ihr Liedchen summen
Sie hassen, sie lügen und sie fluchen
Wollen so ihres Goldes Glück versuchen

Sie intrigieren, machen üble Sachen
Vertreiben schließlich alles Lachen
Doch sie werden meist nicht allzu alt
Sind zudem empfänglich für Gewalt

***

Die liebe Lust, die Glück scheinbar ohne Sinn bezweckt
Durch deren Entzug bedrückt, ohne Gewinn verdreckt
Wird und ist Liebe oft Grund für Hass
Unterdrückt Liebeskraft oft und macht blass

Doch nicht nur allzu süße Liebespein
Verfolgt das rosarote Menschenschwein
Zweck Lustgewinn tuts auch Schmerz
Die Sau gewinnt daran, es pocht das Herz

Unterdrückung und soo tiefer Frust
Die Domina und deren strenge Lust
Mit Peitschen und mit engen Fesseln
Sitzt man bei ihr bald in den Nesseln

Dreiste Fetische und Glücksmomente
Zeit, die sich scheinbar auf ewig längte
Wild die Spielarten der Seele sprießen
Wo dereinst Jäger und Sammler sich niederließen


***

Organisiert ist Liebe recht verstoßen
Dient den Herren, den ganz großen
Macht Liebe unfruchtbar und zerstört
Vornehmlich da, wo sie nicht hingehört

Sie macht Eingebildet, Dumm und Eitel
Erzeugt Eifersucht und oft auch Zweifel
Treibt sie manch ein Menschenwesen
Zur Eigenliebe, zu einem harten Besen

***

Viele Worte gibt die Jugend für die Liebe
Verbringt die Jugend oft nah' dem Triebe
Ganz erschließt sich erst dem Alten die menschliche Natur
Doch ist den Alten der Atem längst vergangen auf des lieben Liebesleben Spur

***

Liebe ist, so hier mein Schluss
Das was nötig, dass was muss
Als kreatives Ende unsrer Ordnung
Bedarf sie ständig neuer Ortung

Kaum Vergangen ist sie Zukunft
Gegenwärtig ist sie da ...
Hochgehängt ist sie gehangen
Als hochverdächtig abgefangen ...

***

Das liebe Menschenleben zu erheben
Dazu gedacht, zu kriechen und dahin zu schweben ...

Mach junges jung und schönes schön
Du Liebeskraft, Du mir den kleinen Mann versöhn ...
Lass Du die Menschen freudig beben


© Auris cAeli
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