Gedichte über Angst (Seite 55)

Die Welt schläft

Die Welt schläft
von Manja Dietrich

Die Farben in der Dunkelheit verblassen,
ich fühle mich alleine gelassen.
Ich ziehe die Vorhänge der Fenster zu.
Schlimme Gedanken,
meine Seele findet keine Ruh.
Die Welt schläft,
ich schließe meine Augen.
Ängste und Zweifel,
die mir meinen Schlaf rauben.
Ich warte auf die Welt,
auf all die Farben im Leben.
Das die Sonne für mich wieder scheint,
ich würde alles dafür geben.

Faustpfand

Faustpfand

Sie ist mir die Liebste,
weil sie mich umschmeichelt, mich umgibt
Weil sie wie keine Andere auf der Welt ist
und es wie fliegen ist, wenn sie auf mir liegt

Wie viel von ihr kann man vertragen,
und wie viel will man für sie geben?
Warum ist es Schmerz sie nicht zu haben,
weshalb kann das Gewissen nicht mit ihr leben?

Jeder ist auf der Suche nach ihr,
es gibt keinen der verschont von ihr bleibt
Zumindest der Sehnsucht erliegen bald alle wir
sobald das erste Licht in die Augen scheint

Und ist sie dann unser
und wir halten sie fest in den Händen drin
Genügt sie uns schon bald nicht mehr
aber wir wollen sie jetzt verteidigen

Wollen sie gern benennbar machen
ihr Rahmen hoch wie Mauern geben
Wollen sie gern erkennbar machen
und lassen sie durch Geld vertreten

Für sie ist sie das Haus
das er solide repariert
Für ihn ist es das Abendessen
das sie täglich ihm serviert

Und so sitzen wir alle in diesem Boot
das in die Richtung unserer Worte treibt
Du - Er - Ich - und Sie -
und die von allen geliebte - Sicherheit.

Szignm 18.03.21

Dunkel in mir

In jeder Nacht lieg ich hier wach,
Zu später Stund wird mein Herze schwach.
Ich starr’ hinaus in die dunkle Nacht,
durch meine Gedanken so gemacht.

Ein Stern, mal zwei - sie leuchten hell,
Doch steht's verglühen sie zu schnell;
Niemals kann ich die Hoffnung greifen,
Mein Horizont bleibt ohne Silberstreifen.

Lisa Mann

Seele fliegt

Dunkler Wald
kein Vogelsang
allen ist bang.

Moorgebiet
Lebensräume
abgestorbene Bäume.

Schleichende Gestalt
kalte Frauenleiche
Grab an der Eiche.

Wo ist das Schafott
wie bigott
er betet, der Hundsfott.

Angst besiegt
Seele fliegt
Engelswille.

Stille
Totenstille.

Ich kann uns sterben sehen

Ich kann uns sterben sehen
von Manja Dietrich

Du und ich wir waren eins,
wir waren füreinander bestimmt.
Doch ich glaube,
Du willst mich verlassen.
Sag mir,
sag mir bitte, ob das stimmt.
Ich muss Deine Gründe nicht kennen,
doch ich kann uns sterben sehen.
Du willst mich verlassen.
Willst Du wirklich von mir gehen?
Wir waren jeden Tag zusammen,
doch jetzt könnte es das Ende sein.
Ein grausamer Schmerz,
meine Tränen sie fließen
und nun ich bin wieder allein.

Gedichte über Angst - Seite 55

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Dunkel in mir

Seele fliegt

Ich kann uns sterben sehen