Gedichte über Angst - Seite 264

Die Hexen wirbeln um das Feuer
und ihr Geschrei gellt durch den Wald.
Heut´ Nacht, da ist es nicht geheuer,
ein Käuzchen schreit, der Wind faucht kalt!

Die Kräuterhexen kreischen böse,
beschwör´n das Unheil dieser Welt.
Und dann – mit schrecklichem Getöse,
hat Satan sich dazu gesellt!

Die Hexen buhlen um den Meister,
und bieten sich wollüstig dar.
Es ist die Nacht der schlechten Geister,
das Böse ist zum Greifen nah.

Der Hexentanz wird immer wilder,
sie toben bis zur Raserei.
Der Rauch formt üble Schreckensbilder,
Szenarien der Barbarei.

Verschließe bitte Tür´n und Fenster
und lass´ das Böse nicht herein!
Heut´ Nacht regieren die Gespenster,
schon morgen wird´s vorüber sein…

Dunkel...

Nerven rauh von Situationen
lassen oft im Dunkel wohnen.

Schwäche schleichend hier erwacht.
Die Gedanken lahm gemacht.

Psyche windet sich in Ketten.
Kann sich nicht alleine retten.

Wechselspiel der Gefühle
beeinflusst die Gedankenmühle.

Persönlichkeit stark erbebt,
Gutes nicht die Hand erhebt.

Kommt die Hilfe viel zu spät
hat die Krankheit schon gesät.

Ganze Drama zeigt sich dann,
weñn man nicht mehr leben kann.

Hilflos dann Gott vermeiden
und in seiner Nähe leiden.

Bernd Tunn - Tetje