Gedichte über Angst - Seite 160

Einflüchte

©Hans Hartmut Karg
2018

Fliehende treiben miteinander
Und wollen doch hinein in den Frieden,
Haben alles hoffend auf eine Karte gesetzt
Sitzen zitterfürchtend im Boot.

Fliehende treiben wild auseinander,
Finden voller Angst nicht mehr zu sich selbst,
Tragen die bindende Sehnsucht bewegend,
Um Ängste mit Händen fest zu verkrallen.

Waren wir niemals selbst Flüchtende?
Kennen wir nicht diese dauernde Bitte,
Um mit Nahfluchten hilfreich den Trost zu finden,
Wenn Weltflüchte schon wieder grenzend uns fliehen?

*

Über alles lässt es sich schreiben
aber was wird in Zukunft davon bleiben?
Liebe ist allmächtig
Krieg, der ist niederträchtig.

Frieden ist erwünschenswert.
Schreiben kann man auch, wenn man nur über´s Land fährt.
In der Welt gibt es aber noch mehr Themen.
Eine Schlagzeile wäre, da und dort gab es ein Erdbeben.

Regieren tut auf Welt das Geld.
Hass und Neid, da wird der Puls ziemlich schnell.
Auch wenn es gibt Baustellen zu Hauf,
ist Liebe doch oben auf.

Die Liebe kann wirklich Berge versetzen.
Durch die Liebe würde man niemanden verletzen.
Der Hunger nach Liebe wird nie gestillt,
denn zum Frieden müsste sein der Mensch gewillt.

Ohne Frieden bleibt nur Neid und Hass.
Kommt der Krieg in die Familie wir überlaufen das Fass.
Nur ein Gefühl lässt einen Mensch werden zum Diebe.
Das ist das große Gefühl der wahren Liebe.

In jedem Menschen ist:
Böse und Gut,
Feigheit und Mut,
Loyalität und Verrat,
göttliches Licht-Teufels Saat,
Gutmütigkeit und Hass,
Vernunft und Irre,
Lärm und Stille,
Lüge und Wahrheit,
ungelebte und gelebte Lebenszeit,
Anfang und Ende,
Geburt und Tod,
Arm und Reich, kein Mensch ist dem anderen gleich!
Taub und Stumm,
Schlau und Dumm,
Lebenslust und Frust,
Weinen und Lachen,
Jeder bestimmt seinen Weg,
kann nichts- oder das Beste aus seinem Leben machen!
Krieg und Frieden,
Nacht und Tag,
Leben und Sterben,
verbrannt oder im Sarg!
Gefährder oder Retter,
Angst und Mut,
Ja und Nein, Adern voll Blut.
Verlierer und Sieger,
verletzt oder nicht,
den Sinn des Lebens zu suchen,lohnt meistens nicht!
Grausames Schicksal,hat die Finger im Spiel-
mal weniger- mal viel!
Mit letzter Kraft, höllischen Schmerzen-
kriechst Du dem Tod auf die Schippe rauf!
Blutige Wunden,die nie mehr heilen-
Ab und zu schreibt man das was man zu sagen hat-
zwischen den Zeilen!
Mit Zaubertinte male ich meinen Schmerz-
fühle die letzte Wärme-
einen letzten Puls,
dann zerberstet mein Kämpferherz!

Was dich nicht tötet macht dich stärker
Aber das Loch in meiner Seele ist mein Kerker
Breitet sich immer schneller aus
Ich will nur noch hier raus

Stille schreit in mich hinein
Einsamkeit macht mich ganz klein
Das Gewicht von allem drückt mich nieder
Ich sehe denselben Ausweg wieder

Einbrechende Wellen fegen über mein Leib
Sie beherbergen altbekanntes Leid
Ich lasse mich von ihnen widerwillig begraben
Und hoffe leise sie werden mich an einen besseren Ort tragen

Wird mit jemand helfen?
Mich reparieren?
Ich will wieder funktionieren
Will nicht einschlafen

Mich vor mit selbst retten
Mich befreien von meinen Ketten
Bitte fang endlich an zu verstehen
Ich will noch nicht gehen

Hilf mir meinen Kampfgeist aufzuwecken
Ich will mich nicht länger verstecken
Ich will dich wieder treffen
Ich kann es nicht alleine schaffen