Gedichte über Alltägliches (Seite 304)

Teufelssprech {260}

Es tut so weh, allein in mir,
wer kennt mich schon,
wer ist denn hier?
Ich fühle es, ich will zu dir,
was weiß ich schon,
was wissen wir?

„Du bräuchtest Zeit, sie rennt dir weg,
zurzeit versteht sich nichts von selbst,
von selbst vergeht dir jeder Zweck,
je zweckvoller du an dich hältst.“

Es tut mir leid, alleine hier,
wer kennt mich schon,
wer ist noch hier?
Ich fühle es, ich will zu ihr,
was weiß man denn,
was wissen wir?

"Komm zur Ruhe, geh zum Licht,
dein Eifer ist doch merklich groß.
Geh zum Licht und ruhe schlicht,
es wartet wärmstens Mutters Schoß.“

Es fehlt ein Traum, ganz neben mir,
wer kennt das schon,
wer war je hier?
Ich fühle es, ich will zu mir,
was kann ich nun,
wo leb’ ich hier?

„Leben birgt nicht, Leben zerrt,
die Kraft musst du dir selbst verdienen.
Aufwärts, abwärts, umgekehrt,
der Mensch wie du, muss selbst sich dienen."

Jacob Seywald XIII

Die Eieruhr

Mach es wie die Eieruhr,
zähl die koch’nden Minuten nur.
Alles weitere ist viel,
viel zu weit vom eigentlichen Ziel.

Vorher weiss sie nichts als picken,
kann zum ticken leise nicken.
Da dann wenn das Ei ist weich,
man ihr noch den Löffel reich.

Das genug des guten tun,
dann ist wieder Ruhe nun.
Das Ei hart, die Uhr ist still;
alles so wie’s keiner will.

Die Straßenlaterne

Einsam steht sie da und dar,
weil sie es schon immer war.
Du strahlst schön aus der Ferne;
Laterne.

Dunkles löst du sittsam auf,
kommt es auch zu hauf.
Spendest Licht und stet’ges strahlen;
ohne Prahlen.

Straßenlaterne in nah und Ferne,
ich hab dich gerne.
Nur kleines Poem,
um es zu steh’ n – und zu dem.

Alles gerne gut!

Der eine der macht Origami,
der nächste beißt gern in Salami.
Der Dritte welche findet einfach gut,
was ein vierter tut.

Alles ist gut, was man gerne tut,
sag ich mit meiner Erfahrung gewiss.
Nur Mut;
das es so bestimmt ist und iss!

Nutze eig’ nes Origami,
beiß in deine Salami!
So solang es niemand schadet,
ist’s gut und sinnvoll bahnt und pfadet.

Spatz und Spatz

Spatz und Spatz die trafen sich, am Vogelfutterhaus.
Und beiden reichte das Futter,
sie hielten es im Grund gut aus;
soweit alles in Butter.

Der eine jedoch gönnte nichts
und meint der andre könnt es nicht.
So flogen sie beide von Haus von hinnen
und gingen leer bei aus; im vollen Hause drinnen.

So kommt’s und ist der eine auch “ein Spatz“,
das beide haben keinen Platz.
Das ist sehr schlimm und Monoton,
hat keiner was daher davon.

Drum Spatz und Mensch verändere dich,
schau dich mal um und wend er sich.
Es gibt für alle wohl genug in einem Satz,
sei Spatz und oder Mensch - mach dem ander`n Platz.

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Die Eieruhr

Die Straßenlaterne

Alles gerne gut!

Spatz und Spatz