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Gedichte über Alltägliches - Seite 1108


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An einem Mittwoch

An einem Mittwoch

Es war schon immer Brauch und Sitte,
am Mittwoch ist die Wochenmitte.

Im Haus roch es nach faulen Ei,
von morgens sechs bis um halb drei.
Die Wände waren nass und schwer,
das ruhte noch von dem Rohrbruch her.

In meiner Wohnung war’s nicht besser,
bekam schon Ausschlag und Mitesser,
vom vielen Dunst und Abluftrauch,
da blühte einem so was auch!

Die Räume waren kein Problem,
die würden wieder neu entstehen,
Es war das ganze Mobilar,
das feucht und ziemlich muffig war.

Oh Graus, das wird noch teuer sein,
denn der Schaden war nicht klein.
Vielleicht half mir ja auch die Bank,
bei Stühlen, Tisch und auch dem Schrank?

Fix in das Auto reingesetzt
und zu der Kasse hingefetzt.
Bei Zone 30 war mir klar,
das ich heut etwas schneller war.

Die Nadel stand so um die achtzig,
manch einer denkt sich: ach das macht nix,
doch wenn die Polizei dort blitzt,
dann wirkt man doch schon angespitzt.

Die Kelle kam nach hundert Metern,
ich wollte wirklich nicht mehr zetern,
doch als ich dann die Strafe sah,
war mir doch recht sonderbar.

Der Führerschein, das war wohl klar,
der war für’n Monat nicht mehr da.
Ich nahm’s in kauf, was soll ich sagen,
da nützt kein Meckern und kein klagen.

Am Nachmittag zur späten Stunde,
war ich der allerletzte Kunde.
Die Bank verschloss noch Tür und Tor,
ich armer Tropf stand noch davor.

Betrübt und ohne Kleinkredit,
hielt mich das laufen etwas fit.
Ich sprintete zu meinem Haus
und schloss die Vordertüre auf.

Der Tag ging auf das Ende zu
und langsam fand auch ich zur Ruh.
Es roch zwar immer noch nicht nett,
doch ich musste nun ins Bett.

Als der Mond am Himmel stand,
da schaute ich zur nassen Wand.
Ich setzte auf den nächsten Tag,
der hoffentlich schnell kommen mag.

So schlief ich dann ganz langsam ein
und träumte von dem Führerschein.
Als Kissen dient die Badematte,
weil ich ja sonst nicht viel mehr hatte.

Was noch so kommt, das man nicht mag,
das zeigt sich dann am Donnerstag!



Karsei, Herford
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