Zweigeteilt

Ein Gedicht von Marie Mehrfeld
Ach - bin ich nicht ein wirklich armer Tropf?
Mein zweigeteiltes ICH im Zwist, im Streit -
das ist so schwer, ich tu mir selber Leid.
Die Zweifelsschere teilt Gefühl und Kopf.

Mein Geist war vorher anders ausgerichtet.
Nur auf Versöhnung und ganz gegen Waffen,
mit Pflugscharen aus Schwertern Frieden schaffen!
Die ZEITENWENDE hat das umgewichtet.

Ich hatte beste Gründe, so zu denken.
Denn als ich Kind war, hab’ ich’s nah erlebt,
Krieg ist, wenn Erde brennt und bebt.
Gedanken wollten Friedenswünsche lenken.

Denn die Bilanz des großen Krieges war:
zerstörtes Land, Millionen Tote, Schuld,
so viel Verbrechen - solch ein FÜHRERkult.
NIE WIEDER Hass und Krieg, das war uns klar.

In meinem Kopf gilt es nun aufzuräumen.
Gebt Waffen in das angegriffne Land!
Das sagt Gefühl mir und auch der Verstand.
Will dennoch weiterhin vom Frieden träumen

und davon, dass wir’s erdenweit verstehen:
hört auf mit Krieg, es gibt ein höh’res Ziel,
das Leben unsrer Welt steht auf dem Spiel.
In diese Richtung lasst uns hoffend sehen.

© M.M.

Informationen zum Gedicht: Zweigeteilt

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16.05.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Marie Mehrfeld) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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