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Anzahl Gedichte: 43
Anzahl Kommentare: 4
Gedichte gelesen: 23.433 mal
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Titel
23 Festungen 31.07.20
Vorschautext:
Es scheint eine undefinierbare Schwere zu lasten
auf unserer so gewichtigen Wohlstandswelt,
mit ihren endlos langen, lärmenden Straßen,
den Glitzertürmen bis hoch in das Himmelszelt.
Dazwischen klaffen quirlig flimmernde Schluchten,
wie immer funkelnd überbordend erfüllt
von schlierenden Strömen Menschenglasmetall.

Auf den Inseln der Seligen
tummeln sich nur die wenigsten.

Verrennt euch nicht im Spiegelkabinett.
...
22 Dilemma 18.07.20
Vorschautext:
Die Gemeinschaft macht uns stark
oder treibt uns in den Sarg.
Zwischen diesen zwei Extremen
schaukeln wir uns durch das Leben.

Vielgestaltig eingebunden
dreht ein jeder seine Runden,
wird befördert und gestoppt,
hochgeschossen, tief geschockt.

Wer sich nicht als Größten wähnt,
drumherum die Leere gähnt,
...
21 Ein Altstadtspaziergang 16.07.20
Vorschautext:
Flanierende über historischen Pflastern
eröffnen gefederten Schritts,
die Kopfsteine hart durch die Sohlen ertastend,
verwundert die Altstadt im Blick.

Die Mauern, als hätten sie Bäuche, verbiegen
und oben auf Simsen gereiht,
Jahrhunderte rauschend derweilen verfliegen,
die Heiligen strahlend in Gold.

Zwar haben sie längst schon an Einfluss verloren,
betörend bleibt dennoch ihr Glanz.
...
20 Appell 15.07.20
Vorschautext:
Fruchtwassergeweihte
zuckende Bündel.
Schöpft aus all euren Quellen.
Atmet aus tiefstem Herzen
aller Menschen Länder Düfte.
Nur zuviel des Lichts
wirkt wie Nervengift.
19 Heraus 13.07.20
Vorschautext:
Allein blutunterlaufen
anzublicken des Schreckens
grimassierende Erscheinung
macht krank.

Hirn- und Darmdruck,
Spannungskrampf,
herauskatapultiert
aus ummauerten Löchern
laden zum Beschwörungstanz.

Zeigt her die teigigen Gesichter.
...
18 Schwebe 12.07.20
Vorschautext:
Wir winden uns im Sog der Wellen,
in welche Richtung es auch drängt.
Die fernen Ufer in der Schwebe.

Verbindungen nicht fest auf fest,
nicht um von einem Ort zum andern
mit sicherem Schritt nur hinzuwandern,

entschwindet alles aus seiner Beschränktheit,
von eingemischten Menschen durchwirkt
in strahlendem Ineinanderwirbeln,

...
17 Feuersturm der Entrüstung 11.07.20
Vorschautext:
Entzünde
den Scheiterhaufen,
den du dir selber
zur Rettung errichtet hast
als Fluchtburg über schlingendem Sumpf,
der viele Opfer in sich ertrug
aus spannungsreichen, längst vergangenen Schlachten.
Da hilft kein trotziges Weitertrachten
nach Reichtum und zukünftigem Glück.
So wird das nichts.
Drum halte inne.

...
16 Blendung 10.07.20
Vorschautext:
Glitzerrausch, Sprühfontänen,
deren Regenbogenfarben zitternd
zu den Jungfernufern geleiten,
den gut besuchten Stiegen am Rand,
den Blick zu senken vor der Pracht
der rahmenden Palastanlagen,
nach vorne hin offen,
wo die weißen Dampfer mit buntem
Getümmel an Deck müde
übers gleißende Wasser tuckern.

Wohin den Blick nur wenden,
...
15 Fauler Zauber 09.07.20
Vorschautext:
Die Worte hüpfen
hinter dem Vorhang hervor
und tanzen gern Ballett

proben mitunter den Aufstand
spielen verrückt

zerfasern komplett
das Bühnenbild und
schaffen so den Stolperraum
fürs ausschweifende Gemüt
14 Zusammen 08.07.20
Vorschautext:
Es ist kein direkter Kampf um Leben und Tod,
kein Sturmlauf oder Bürgerkrieg,
der unsre Zivilisation bedroht,
wenn´s überhaupt Bedrohung gibt,
vielmehr ein Stocken, Anspannung,die steigt,
vergeblich sich zur Ruhe zwingt,
stattdessen weit vorausschauend verzweigt
und dennoch keine Sicherheit bringt.
Kontrolle bis zur Regungslosigkeit,
wobei man trotzdem vorwärts schießt
und rauschend wie in unterirdischer Bahn
durch Fensterhöhlen Schwärze fließt.
...
13 Auf dem Weg 08.07.20
Vorschautext:
Kristallene Weiten
durchdringen den Raum
verhärteter Zeiten
und brechen ihn auf
12 Horizonte 07.07.20
Vorschautext:
Verlorenheit im Anzug
mit Frösteln im Jackett.
Verdammnis ohne Anspruch
auf ein warmes Bett.

In Steigerungen streben wir,
getrieben von der steigenden Flut
ins nächsthöhere Revier
und hängen doch nur in der Luft.

Ein übergreifender Balanceakt.
Von innen her spricht er sich weitend fort.
...
11 Was wiegt ein Sieg? 07.07.20
Vorschautext:
Wenn Jubelschreie hoch vibrierend schwingen,
vereinzelt und zuhauf sich Menschen bäumen,
vom Scheitel bis zur Sohle restlos schäumen,
die Blicke raumlos weit und strahlend dringen.

dann scheint die ganze Welt ein Lied zu singen,
darf niemand seinen Einsatz jetzt versäumen,
als wärs ein Traum, den sie gemeinsam träumen.
Zugrunde liegt jedoch ein zähes Ringen

und hohe Spannung trunken sich befreit,
die vorher bangend um den Sieg errichtet.
...
10 Frei 07.07.20
Vorschautext:
Es trübt kein hehrer Anspruch,
schwebt die Sicht befreit,
verwandelt zum Gesangsbuch,
weder hoch noch breit.
9 Aus der Versenkung 12.05.17
Vorschautext:
Der reine Geist aus reinem Herzen spricht:
"Ja,ich bin rein, die Welt ist schlecht,
nur weiß ich nicht, woher ich komme
und ob ich es vielleicht nur träume.
Je reiner ich mir erscheine,
je mehr bin ich alleine."

Die Form zerbricht
im Angesicht des Nichts.
Die Stille winselt nach Fülle .
8 Realisierung 12.05.17
Vorschautext:
Wenn schwebende Möglichkeiten
aus schwerelosem Raum
sich winden in die Zeiten
als wärs aus einem Traum,
pulsiert das Leben wild,
verwandelt sich die Welt.
7 Trichterische Verwandlungsdynamik 10.05.17
Vorschautext:
Anfallsartige Verzweiflung steigert sich
beim Versuch plumper Eindämmung
unweigerlich,

aufzufordern zum Tanz
um den Marterpfahl des Lebens,
wirbelnd die Schwerkraft auszuhebeln,

durch das hochschießend sich eröffnende
blaue Trichtermaul ins Weite,

wo ein goldener Lichterschauer
...
6 Kleinkämmerer 10.05.17
Vorschautext:
Wir kommen nicht heraus
aus unsren engen Kammern,
denn hier sind wir zuhaus
und bleiben´s wohl noch lange.

Wir dringen einfach nicht vor
in krafterfüllte Zonen.
Nur manchmal schießt´s empor
als wären´s Explosionen.
5 Innenperspektive 08.05.17
Vorschautext:
Wie in einem Kraftstrom
unverzagt jonglierend,
lernen wir sehr bald schon
siegen und verlieren.

Immer aufwärts, weiter
soll es mit uns gehen.
Keine hohe Leiter
ist jedoch zu sehen.

Bunt ist´s mittendrin,
strömemd allemal
...
4 Im Überschwang 08.05.17
Vorschautext:
Auf strahlend vielversprechenden Bahnen
bewegen wir uns widerstandslos
und schwenken unsre Siegesfahnen,
erscheint das Glück so riesengroß.

In licht- und glanzerfüllten Gefilden
verbringen wir gern emsig die Zeit,
entfernt vom unvermittelt Wilden,
das lieber verstört im Dunkeln bleibt.

Im ausgerichteten Scheinwerferkegel
manch augenblicklicher Wunsch nur stört,
...
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