Zusammen

Ein Gedicht von Reinhold Welter
Es ist kein direkter Kampf um Leben und Tod,
kein Sturmlauf oder Bürgerkrieg,
der unsre Zivilisation bedroht,
wenn´s überhaupt Bedrohung gibt,
vielmehr ein Stocken, Anspannung,die steigt,
vergeblich sich zur Ruhe zwingt,
stattdessen weit vorausschauend verzweigt
und dennoch keine Sicherheit bringt.
Kontrolle bis zur Regungslosigkeit,
wobei man trotzdem vorwärts schießt
und rauschend wie in unterirdischer Bahn
durch Fensterhöhlen Schwärze fließt.
Im Blick sind nur die andern und der Wahn.
Wer sitzen kann, lehnt sich zurück,
gewinkelt die Beine, nicht zu weit hervor,
denn gegenüber ist besetzt
und ähnlich kommt es immer wieder vor
im eng verzahnten Menschengeflecht.
Milliardenfach Begegnung dicht an dicht
und alles reibungslos in Fluss,
Zurückhaltung übend bis zum Schluss.

Informationen zum Gedicht: Zusammen

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08.07.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Reinhold Welter) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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