Gedichte über die Zukunft - Seite 45

Das Jahr geht jetzt zu Ende,
doch es war nicht sehr gut ,
denn es gibt in Europa
Verzweiflung , Krieg und Blut.

Millionen müssen fliehen-
sie kennen nur ein Ziel,
jedoch sogar für Deutschland
ist diese Flut zu viel.

Der Euro hat verloren
weit über zehn Prozent ,
die Preise steigen ständig
rasant und ungehemmt.

Ein Haufen Klimakleber
ist außer Rand und Band,
jedoch sie protestieren
in einem falschen Land.

Dort in dem fernen China
da machte es mehr Sinn,
doch dort gibt´ s harte Strafen ,
da wollen sie nicht hin.

Von der zerstritt´ nen Ampel
wird unser Land regiert,
da muss man sich nicht wundern,
dass es nicht funktioniert.

Es geht das Jahr zu Ende -
wir hoffen unbeirrt,
dass es in naher Zukunft
erheblich besser wird.

Ohne Frage...

Ohne Frage,
...unsere Liebe kam in die Jahre -,
hielt den vielen Tagen nicht stand.
Sind immer dieselben Zeichen,
Herzen voneinander weichen,
...ihre Töne zunehmend leiser.

Haben, wie es einmal war,
schon lange vergessen,
hielten nicht Treue, waren vermessen,
geblieben von der einstigen Liebe,
Misstrauen, Hass und Leid,
jedes Wort abgestanden und schal,
dann das Schweigen, Höllenqual.

Mit den Jahren, wir uns fremd geworden,
hatten doch ewige Liebe geschworen?!
Wir uns selber die Zukunft verdarben,
durch Leichtsinn und Überdruss
haben wir alles verloren.


19,02,2923 © Soso

Und irgendwann,
da fragst du dich:

Will ich noch etwas haben,
von all dem,
was sich angesammelt hat
in vielen Jahren?

Und irgendwann
siehst du genauer hin:

in jeder stillen Ecke
steht irgendwas,
was nie gebraucht, längst
vor sich hin verdreckte;

in jedem deiner Schränke
liegt irgendwas,
was längst verstaubt, als
läg' es hinter Wände;

Und irgendwann
siehst du in dich:

in jeder stillen Ecke
liegt irgendwas,
was unbesehn, wie
eine Wand verdeckte,

was längst verstaubt
und unbewusst beschwerte,
liegt glasig faulig, wie
Herbstes modernd Laub.

Oft insgeheim,
trägt man mit sich, in sich,
auch was nie mehr braucht...

GESTERN- HEUTE- MORGEN;
GEBOREN- GELEBT- GESTORBEN?
Geburt wie Eingang,
Tod wie Ausgang
Gleich einem Portal.
Betreten und Verlassen
Wir nur einen Zeitstrahl?

Weiß schon die Zelle ihre Dauer,
Steht um sie Zeit wie eine Mauer?
Viele Freuden lang
Viele Ängste bang
Dazu besteht die Wahl.
Gleicht Zeit einem Portal?

Gleicht Zeit gar jenem Tor,
Das den in früh're Städte führt
Und Zustände davor,
Der selbst von Zeit bleibt unberührt,
Weil er sie selbst gebor?

Reist man durch die Zeit,
Etwa so wie durch Orte;
Gleicht nicht das Leben einer Strecke?
Verschachtelt sich die Ewigkeit,
Durschreiten wir die Pforte?
Spielt jeder Mensch verstecke?
Solange bis er sich gefunden,
Nicht mehr an das Versteck gebunden
Zur rechten Zeit die Schachtel hebt
Und sich aus aller Zeit erhebt?

Wenn's denn so wäre, wenn's so sei;
Spiel' ich doch gern verstecke...
Sind Geburt und Tod auch einerlei;
Geh' ich so gern die Strecke...