Gedichte über die Zukunft (Seite 108)

Taillenmaß

Das Schweinchen soviel Pommes aß
den Frühsport jeden Tag vergaß
Der Fleischer nahm das Taillenmaß
Mach weiter so, du beißt ins Gras.
dem Tier die Sakramente las.
Dem Schweinchen wurde da ganz bange
Macht seitdem Poledance an der Stange
Läuft schneller nun und viel viel weiter
hüpft herum ist so sehr heiter.
Es rennt Bergauf und ab ganz lang
nach Wochen ist es fitt und schlank
Der Fleischer kann es gar nicht fassen
Nichts wird´s mit fetten Schweinemassen
weint verzweifelt ganz im Stillen
Kann das Tier nicht heute grillen.
Muss wohl noch lange lange warten
auf einen leck`ren Schweinebraten.
Und das Tier das ist so froh
lange soll es bleiben so.

Männer SOS

Die Männer rufen jetzt hilflos SOS
Mit Frauen nur noch Riesenstress
Sie haben sich zu wenig gewehrt
Und sind nun gelandet am Herd
Die Frauen wollten alles probieren
Fingen an, die Männer zu studieren
Jetzt meinen sie, alles zu wissen
Das hat ihnen das Herz zerrissen
Nun sind sie vielleicht oberschlau
Fühlen sich aber nicht mehr als Frau
Und das hat leider die Konsequenz
Dass sie leben in Liebesabstinenz
Jetzt schlagen die Männer Alarm
Komm wir nehmen uns in den Arm
Jeder durfte die andere Seite leben
Das führte nur zu sinnlosem Streben
Wir haben viele Männer kleingekriegt
So manche Frau wurde auch besiegt
Die Liebe ist schon fast verschwunden
Doch nur mit ihr kann man gesunden
Die Frau gemeinsam mit dem Mann
Wann kapieren wir das, Mann oh Mann

Die Kanzone. Die Politik

Die Gleichmut in der zarten Politik
bedeutet den Armen das Essen reichlich
auszugeben nach Seelenlust, Träumen.

In dem Glauben moderne Druiden
als die Priester und Kenner eines Wissens.
Sie können Minerva echt anbeten.

Der Präsident wäre ein kluger Mensch,
ein weiser Gelehrter – Drei Diplome.
Die Herrschaft liebend die Philosophie.

Jedermann muss Gedichte schreiben,
so wie damals der sanfte Ovid.
Gedichte für die Wettbewerbe.
Dafür zahlt eben der deutsche Staat.
Nur die Dichter in dem Staatssenat.

Vom Baum. Ein Stück Leben

Leuchtend warm liegt goldner Schimmer
auf dem bemoosten Ast,
der nächtlich klagt, leise wimmert
unter dem kalten Nass,

das tief in seine Poren dringt
und knorrig knirschen lässt,
wenn an ihm rüttelt eisig Wind
und bricht dünnes Geäst.

Jetzt reckt er wach den einen Arm,
wärmt sich am Sonnenglück.
Lag lange müde hier, einsam,
getrennt vom Baum. Ein Stück.

Und doch ist Leben noch in ihm –
grün werden Blätter treiben
und Wurzeln aus der Erde ziehn -
sägt man ihn nicht in Scheiben.

Gedichte über die Zukunft - Seite 108

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