Gedichte über Zeitgeist - Seite 104

Wer richtige Fragen stellt,
sieht die Probleme dieser Welt.
Es gibt aber auch die Ironie,
einige Menschen fragen nie.

Letztere lassen‘s einfach laufen,
egal, ob mit Drogen oder Saufen.
Sie leben wie Schnecken im Haus,
schauen am liebsten geradeaus.

Was hat man vom Fragen stellen?
Will man fehlenden Geist erhellen?
Sollte man’s nicht laufen lassen,
lieber öfter mal hoch die Tassen.

Ja, man fragt sich, was soll es?
Halt doch die Klappe und fress.
Wozu Unruhe in die Welt bringen,
ändert sich eh nichts an den Dingen.

Sollten wir wie Hunde bellen,
oder doch mal die Frage stellen.
Warum Brötchen immer kleiner,
Menschen aber noch gemeiner?

Ernestine Freifrau von Mollwitz







mageba

Kennt ihr alle das Gesäusele,
wo sich versteckt jedes Mäusele.
Ja es ist wirklich nicht gelogen,
sie blabbern ständig ungezogen.

Kaum sind sie aus ihrem Bette,
schon sabbeln sie um die Wette.
Hat alles weder Hand noch Fuß,
unehrlich ist sogar ihr Gruß.

Sie reden über Alles und Jeden,
in ihren schmutzig langen Reden.
So Worte haben leider wenig Sinn.
für die Menschheit kein Gewinn.

Reden sich um Kopf und Kragen,
richtig Gescheites sie nie sagen.
Quasseln mit und ohne Pult,
fördern gerne Streit und Tumult.

Ernestine Freifrau von Mollwitz


mageba

Sicher eine schwierige Frage,
dennoch ich euch heute sage,
es sind die klug Denkenden,
die gewissenhaft Lenkenden.

Manchmal die Schweigsamen,
oft die tapferen Einsamen,
ihre schweren Wege Gehenden,
die liebendes Leben Verstehenden.

Kraft geben mir die Fleißigen,
die niemals Grausigen,
auch die für Glück Kämpfenden,
ich meine die Unrecht Dämpfenden.

Alle, die viel für die Gemeinschaft tun,
die sich nicht schonen, nie ruhn.
Menschen mit Flausen im Kopf,
aufgewachsen mit Mutters Eintopf.

Die mehr und alles Gebenden,
genügsam zur Wahrheit Strebenden,
Weltbürger mit viel Herz,
die oft verzichten auf Kommerz.


Ernestine Freifrau von Mollwitz




mageba

Ihr kennt alle die krummen Sachen,
über die man sich kann totlachen.
Wenn es aber dein Chef fordert,
dann wird die Sache klar geordert.

Watt mutt, dat mutt

Wenn das Handy den Geist aufgibt,
das man sehr schätzte und hat geliebt,
dann muss doch flott ein Neues her,
sonst läuft hier gar nichts mehr.

Watt mutt, dat mutt

Gibt's im Frühling einen Modeschrei,
da sind doch die Meisten mit dabei.
Selbst wenn man's eigentlich nicht will
bestellen Viele neue Klamotten im April.

Watt mutt, dat mutt

Tragen alle in der Straße grüne Jacken,
denkst du doch, die haben ihre Macken.
Morgen wird’s für alle fast zur Pflicht,
kaufe Grüne, so warst du dein Gesicht.

Watt mutt, dat mutt


Ernestine Freifrau von Mollwitz


mageba