Gedichte über Weisheit (Seite 3)

Ukraine ein Trauerfall

Kriege werden ausgefochten,
nicht von jenen die es mochten.
Leid und Trauerfall,
überall.

Wenn einer einen andern tot und leid bringt,
die Sache tief und bitter stinkt.
Dem sei dir sicher und gewiss,
das grundsätzlich der Krieg die Hölle is.

So hoffen wir auf rasches Ende,
wie immer auf des Krieges Wende.
Doch diese ist gewiss nicht immer;
und meist wird’s noch ein mehr an schlimmer.

Bitten und hoffen,
wenn auch, oder grade wenn nicht betroffen.
Die die es müssen können’s wohl nicht,
so wahren wir die Übersicht.

alter Baum, hör mir zu

du meine uralte Eiche
bist weise und stark,
knorrig dein Stamm,

dein betagtes Geäst
nur sparsam belaubt,
stehst du unbeugsam

und aufrecht vor mir;
spür mein Streicheln;
leg mein waches Ohr

auf dein faltiges Holz,
und wir atmen im Takt
und lauschen beglückt

dem Puls des Lebens;
alter Baum, hör mir zu,
lehr mich so sein wie du

©M.M.

Lehren

Also lautet ein Beschluss,
das der Mensch was lernen muss.
Über gut Ding und das Schlechte
über Mägde und auch Knechte.

So soll gehen er seinen Pfad,
erscheint er ihm auch oft sehr fad.
Wer kann ihm die Wahl verdenken,
will er sich das Lehrgeld schenken.

Doch erst diese welche Lehren,
ihn zum Reifen wohl bekehren.
Nur allein hindurch zu rennen,
kann man nicht gar Lehre nennen.

Dazu hört er neues an,
macht sich selbst auch bald mal dran.
Lernt mit fehlerhaften Dingen,
nicht von Dauer mehr zu schwingen.

Lehren das heißt Lehre ziehen,
aus so oft auch großen Mühen.
Und zu lernen das man`s muss,
nur wenn nicht schon richt`ger Schluss.

ALT und WEISE?

Wenn man einen Erwachsen fragt:
"Was würdest du am Körper ändern?
Aber nur eins, das sei dir gesagt."
Dann klingt es gleich in allen Ländern.

Einer sagt: "Die Ohren sind zu groß,
ich hätte sie so gern' lieber klein,
meine Kindheit war echt nicht famos,
andere Kinder waren gemein."

Eine sagt: "Die Brüste sind nicht rund,
ich hätte wirklich lieber große.
Bin flach wie ein Brett, das ist doff und
der dicke Hintern in der Hose..."

Der eig'ne Körper wird inspiziert,
alle Makel werden gefunden,
denn diese gehören korrigiert
um vergleichsweise zu gesunden.

Doch stellt man die Frage den Kindern,
welchen aus dem Kindergarten, die
wollen keinen Seelenschmerz lindern,
denn sie folgen ihrer Fantasie.

Ein Mädchen will Flügel zum fliegen,
'ne andere Meerjungfrauflossen,
einer will Drachenschuppen kriegen
oder vom Sams die Sommersprossen.

Man sagt, auf seiner Lebensreise
- und das ist echt pure Ironie -
wird der Mensch älter und auch weise...
-
Er folgt bloß 'ner Ideologie.

Thomas

Fred

Von Übermut getrieben, der kleine Halm zum Licht.
Er ahnt nicht die Gefahren und sprießt mit Zuversicht.
„Hallo, ihr vielen Freunde. Da bin ich, Fred genannt.
Auch ich wuchs in der Erde, begrüne nun das Land.“

„Willkommen, Fred, im Kreise,
doch streck dich mit Bedacht!
Du musst dich biegen, winden und jeden Kampf bestehen.
Der Sturm will dich verbiegen, die Sonne dich verbrennen und Riesen auf dir gehen.“

Oh je, ein Lachen schallt von Ferne!
Es droht Gefahr sogleich.
Die Flucht ist Fred nicht möglich,
steckt fest im Erdenreich.

„Ach, hätt ich Arme, Beine,
ich wär unendlich reich
und könnte ich dann noch sprechen,
wird „Vorsicht!“ rufen gleich.“

Der Fred am Zittern, schweißbedeckt,
ringsum die Riesen toben.
Er sieht den Fuß schon über sich,
zum nächsten Schritt erhoben.

Doch hüpft ein Riese auch mal gern;
grad noch an Fred vorbei.
Den Nächsten trifft`s bedauerlich
und Fred bleibt diesmal heil.

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Fred