Gedichte zu Weihnachten - Seite 231

Das (Weihnachts-)Geschenk


Ich möchte Dir etwas schenken,
man kann es nirgends kaufen,
in keinem Geschäft der ganzen Welt -
ich möchte Dir meine Aufmerksamkeit schenken.

Ich möchte Dir etwas schenken,
es kostet mich nichts
und gibt auch mir sehr viel -
ich möchte Dir mein Vertrauen schenken.

Ich möchte dir etwas schenken,
man kann es nicht verpacken,
und keine Schleife darüber binden -
ich möchte Dir meine Zärtlichkeit schenken.

Ich möchte Dir etwas schenken,
es ist immer wieder neu,
solange Du Dich darauf einläßt -
ich möchte Dir meine Träume schenken.

Ich möchte Dir etwas schenken,
es ist für niemanden sonst passend,
doch für Dich wie maßgeschneidert -
ich möchte Dir meine Liebe schenken.

Tragweite

Das Land ist jetzt ruhig und frei,
Stille liegt über unseren Auen,
Wo nur noch Wald und Wille sei
Und wir auf unsere Wünsche schauen.

Da trägt die Weite unsere Sinne,
Das Urstromtal liegt ausgebreitet.
Ferne im Nebel strahlt die Zinne,
Wo Weihnachten schon eingeläutet.

Ja, die Gedanken werden weiter
Und tragen sich zum Heile hin,
Weil die Besinnung, mild und heiter
Erschließt uns so den tieferen Sinn.

Geschichten werden vorgetragen,
Aus Kindertagen klingen Lieder
Und wollen uns von Rettung sagen:
Zu uns kommt doch der Heiland wieder!

Er führt zur Ruhe, bringt uns Frieden
In turbulent-vernarrte Welt
Und zeigt, dass dieses Heil hienieden
Trägt reicher, als das schnöde Geld.

Er bringt uns weiter, als wir denken,
Führt zur Vernunft das Sinnen gar
Und kann uns deshalb dorthin lenken,
Wo segensreich ein neues Jahr.


©Hans Hartmut Karg
2019

*

Fröhlich ist das Menschenkind,
wenn es Gleichgesinnte find.
Deshalb ist die Weihnachtszeit
auch die Zeit der Fröhlichkeit.

Niemand wirklich ist gestreßt
vor dem großen Jahresfest.
Alles läuft in ruhigen Bahnen
und man kann es schon erahnen

ohne jedes Trallala
steht er eingeständert da.
Ob er schief, krumm oder licht,
nein, das stört nun wirklich nicht.

Daß der Vater die Krawatte
letztes Jahr schon zweimal hatte
und der Föhn bestimmt für Mutter:
Freude pur – alles in Butter.

Kindern macht man neuen Mut,
wenn das Spielzeug gleich kaputt
und das Ganze nicht aufbauscht,
weil es nach dem Fest getauscht.

Ach, wen kümmert schon der Braten
ausgetrocknet, nicht geraten,
denn die Nerven Gott sei Dank
liegen nie und nimmer blank.

Weihnachten ist Friedensfest:
und so wünscht man für den Rest
dieses Jahrs und auch fürs nächste
gute Nerven und das Beste!