Es saß die Katz im Kämmerlein,
die wollt eine Chimäre sein.
Sie träumte, es wär zauberhaft,
ein Vogelkörper mit Raubtierkraft.
Am Vogelhaus, im Morgengraun,
lässt sie sich nieder -kaum zu schaun.
Mit Flügeln groß und Krallen krumm.
Ein Katzenkopf – Ach wie dumm!
Sie dachte: "Nun, ich bin bereit,
die Vögel glauben, sie sind gescheit!"
Doch diese sahen ihren Plan,
Und lachten laut: "Was für ein Wahn!"
Ein Spatz, der rief: "He, Vogelkatz',
Dein Kopf passt nicht.Das ist doch Quatsch!"
Du schaffst es nie, uns zu betrügen
Mit deinem Kopf. Wir werden siegen!"
Ein Fink, der rief: "Du dummer Fratz,
Du bist kein Vogel, sondern 'ne Katz!"
Die Katze fauchte, doch sie sah,
dass dieser Traum nicht wurde war.
Mit Vogelfedern, bunt und schön,
Wollt' sie gefierdert hübsch aussehn.
Doch kluge Vögel wussten schon,
Eine Katz' bleibt Katz', trotz der Fiktion.
So streckt die Streunerin sich aus,
und träumt von Vögeln als Sonntagsschmaus.
Die Mieze schnurrt,der Fink, der kichert,
fliegt rauf zum Strauch, wo er dann twittert:
„Die Katze schläft voller Verdruss!“
Die Vöglein lachten, ihr zum Frust.
„Ein Katzenvogel? Wie charmant!
Du bist und bleibst als Katz erkannt.
SDR