Gedichte über Vergangenheit (Seite 88)

Wir Kinder der DDR - Unsere Ferien

Ja, so schnell sind die Ferien wieder vorüber
und schon weht ein anderer Wind.
Die Zeit ist schneller vorbei als man denkt,
was nicht begeistert, jedes Kind.

Wir Kinder der DDR mußten Samstags zur Schule geh'n,
das war zu verschmerzen, doch nicht unbedingt schön.
Für Unternehmungen mit der Familie war der Sonntag gedacht,
doch da haben wir Kinder ja schon "mit großer Begeisterung"
wieder an den Montag gedacht.

Die Ferien allerdings waren früher sehr lang,
ein Ausgleich für die langen Wochen "Gott sei Dank".
Acht Wochen im Sommer und zwei Wochen im Winter,
ich kann euch sagen ...Kinder, Kinder !

Das war zwar alles schön und toll, doch in der letzten Woche
im Sommer, da wußte kein Kind mehr was es noch anstellen soll.
Die Eltern waren froh, das die Schule wieder begann,
man hörte nur noch "Gott sei Dank !" und "Mann oh Mann !"

Der Winter begann früher im Herbst

Früher haben wir als Kinder,
so richtg große Schneemänner gebaut.
Es hatte tagelang geschneit
und nichts ist wieder weggetaut.

Die Nächte waren richtig kalt
und auch am Tag der Schnee nie schmolz,
die Schneemann-Schar die wir gebaut,
blieb lange steh'n und wir war'n stolz.

Die Winter waren damals anders,
wir bauten Rodelbahn und Schanzen.
Wir freuten uns im Spätherbst schon,
wenn Schneeflocken vom Himmel tanzten.

Jeder brachte etwas mit, damit der Schneemann gut erschien,
Die allergrößten Schneemann-Kugeln mußten wir auf Schlitten zieh'n.
Hut, Schal, Mantel, Besen ... jeder packte kräftig an,
zum Schluß der Mund aus kleinen Steinen,
damit er fröhlich lachen kann.

"Weißt du noch...?"

- Alte Frau schwelgt im Beisein ihrer Freundin in Erinnerungen -

- Fiktion -

wir sind um die Häuser gezogen
- die Männer waren uns gewogen -
ich hatte an jedem Finger zehn,
doch konnte mit allen nicht ausgehn,
drum suchte ich mir die Reichsten aus,
ging, schick gekleidet, mit ihnen aus,
ließ mich gern von ihnen aushalten,
doch danach gab, s für mich kein Halten,
ich verdünnisierte mich geschwind
und hinterließ wie ein Wirbelwind
in der Männerwelt "Herzensschaden",
"Desaster" mussten sie ausbaden.

.................................

Heutzutage lädt mich keiner ein,
ich sitz in der Küche, meist allein,
wärme mir Fertiggerichte auf,
Erinnerung kommt dann in mir auf,
traure vergangenen Zeiten nach,
jetziger Zustand ist eine Schmach.

Die DDR ... "Ein echter Baum" im Thüringer Glanz

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Funkelnde Christbaumkugeln zwischen Lametta und Kerzen,
eroberten damals schon unzählige Herzen.
Jede Kugel, einzeln von Hand gemacht,
hat man mit Vorsicht angebracht.

Ganz sorgsam hat man sie behandelt,
den Baum in ein "Prachtexemplar" verwandelt.
Wunderbar glänzt das Thüringer Glas,
auch heute noch, bloß im größeren Maß.

Künstliche Bäume gab's damals nicht,
"Echt und Frisch" war immer Pflicht.
Und war der Dezember noch so kalt,
mit Axt und Säge ging's hinaus in den Wald.

Mit Lametta in der DDR, gab der Baum schon echt was her.
Wir waren glücklich und auch stolz,
die Wohnung roch nach frischem Holz.

Heute kann man drüber scherzen,
unsere Lichterkette hatte 12 Kerzen,
die Gold und Silberfäden hob man viele Jahre auf,
"Wichtig war, die Thüringer Baumspitze obendrauf !"

Der alte Kastanienbaum

*****
An meinem alten Heimatort
stand ein Kastanienbaum,
der zählte viele Jahresringe,
wie rundum andere kaum.

Er war sehr groß, sah mächtig aus,
wir Kinder fanden's toll,
wir sammelten die Früchte ein,
der Korb war schnell randvoll.

In wohnte ganz in seiner Nähe
und staunte jedes Jahr,
bewunderte sein Farbenspiel
das so besonders war.

Irgendwann in späteren Jahren
war ich noch einmal dort,
die Kinderträume sind geblieben,
doch der Kastanienbaum war fort.

Gedichte über Vergangenheit - Seite 88

Wir Kinder der DDR - Unsere Ferien

Der Winter begann früher im Herbst

"Weißt du noch...?"

Die DDR ... "Ein echter Baum" im Thüringer Glanz

Der alte Kastanienbaum