Am elften Anthesterion ist alles anders.
Ein Seeschiff fährt durch das Land
wie durch ein Wunder zum Limnáion.
Wo immer nackte Steine waren
blüht ein Meer aus wilden Tulpen,
Anemonen, Hyazinthen.
Bekränzte Diener werden feierlich bedient
von ihren Herren in erstaunlicher Verkleidung.
Tempel sind verschlossen,
und nur der eine ist geöffnet
von der Basilínna an den Choen.
Am Abend wird der junge Wein entfesselt,
getrunken auf den Straßen
und geopfert für die Erde.
Festlieder streifen durch die Hügel ganze Nacht,
gefärbt durch Wein, Musik und Blumen.
© Lena Engelbrecht