Korbweiden
Ein Gedicht von
Doris Grevesmühl
Bei einem Spaziergang habe ich gesehen
sehr alte Weiden am Wegesrand stehen.
Ihre Stämme krumm, hohl und gespalten
können sie sich dennoch aufrecht halten.
Die Hohlräume bieten schon lange Quartier
für allerlei wildlebendes Getier,
sie somit dem Bestand von Arten nützen,
sind darum auch besonders zu schützen.
Auch vom Menschen wurden die Weiden genutzt,
haben sie dazu regelmäßig gestutzt,
um dann aus den biegsamen Ästen
unterschiedliche, stabile Körbe zu flechten.
Korbmacher hat man diese Menschen genannt,
gehörten zu einem eigenen Berufsstand.
Doch in unserer schnelllebigen Zeit
geriet dieses Handwerk in Vergessenheit,
denn als der Kunststoff eroberte die Welt,
wurden auch Körbe daraus hergestellt.
Gelegentlich man nur auf Märkten sieht,
wie jemand das alte Handwerk ausübt.
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