Gedichte über Veränderung (Seite 79)

In der Zwischenzeit

Regen setzte ein
Der Schnee begann zu schmelzen
Bald würde alles wieder grün sein

Sie sassen in der Küche
Tranken stumm ihren Kaffee
Dachten bereits an den Frühling

Er schaute die Fensterscheibe an
Sie glich einem Gesicht
An dem Tränen herunterrannen

© René Oberholzer, 2021

Frei sein

Endlich loslassen,
den Kummer, das Elend, den Hass.
Ich muss Mut fassen,
soll der Schein verblassen

Fern vom Feuer will ich sein,
denn bin ich da, bin ich dein.
Blühen kann ich nicht bei dir,
lass mich los, lass mich weg von hier.

Träumen kann ich zwar in deiner Näh,
aber Leben nur allein.
Verbrennungen, Wunden, Narben ziehe ich mir zu.
Also lasse ich los, endlich, und heile in Ruh.

Man baut im Leben

Man baut so manches auf im Leben
um einfach nur zu leben - zu überleben
damit man auch ein bisschen Freude hat
der Alltag nicht ganz so trist kommt
Doch kommen so andere Menschen daher
Nehmen es Dir - zerstören was - Sie neiden
So kommt etwas dazu - dann wieder weg
mal viel mal wenig ist schon egal
Die Anderen wollen Dir nichts gutes
So ist das leider oft so in der Gemeinschaft
Die Gutes bringen sind dabei recht rah
Du kämpfst und kämpfst ums Überleben
wirst Missachtet gar gemieden
Du bist eben nur ein Kleiner Wicht

EnTR 05.02.2021

Die Box

Es ist warm, doch mir ist kalt.
Die Sonne wirft den Schatten auf mich.
Alles in meinem Zimmer erinnert mich an dich.
Ich bin dir jetzt egal.

Früher waren wir zu einem Verbunden.
Was du dachtest, habe ich gesagt.
Jetzt weiß ich nicht, ob du noch einen Gedanken an mich verschwendest.
Dein Zeug liegt noch bei mir und es verletzt mich, wenn ich es sehe.

Hast du mir das alles nur vorgemacht?
Wolltest du nicht bei mir sein?
Jetzt bin ich alleine und sehe deine Sachen.
Warum musstest du mich verlassen.

Ich nehme die Bilder und Texte von dir,
Und packe sie vorsichtig in eine Box.
Diese Box steht in meinem Keller,
Wegschmeißen kann ich sie nicht.
Denn ich denke noch an dich und du vielleicht auch an mich.

Ich glaube an unsere Vergangenheit.
Und sehe die Box im Keller.
Hier ist sie sicher, denke ich mir.
Und nehme sie wieder, falls du kommst.

Ich denke jeden Tag an dich.
Und gehe in den Keller.
Ich bin bereit zu dir zu kommen.
Die Box, ich sehe sie.
Ich stelle mich auf sie drauf und lächle unentwegt.
Draußen ist es dunkel und es wird auch nicht mehr hell.
Das ist aber egal ich bin sowieso bei dir.

Kontrolle

Vom Essen kontrolliert,
fühle mich oft von mir selbst manipuliert.
Die Angst zuzunehmen,
und dadurch an Wert zu verlieren.
Wann hört das endlich auf?

Dieses ständige hin und her,
mal ist mein Magen voll mal leer.
Habe mich so oft gehasst,
nicht mal einen Blick in den Spiegel geschafft.

Und nun stellt sich die Frage,
ob ich es endlich wage,
mich selbst zu akzeptieren,
und andere Menschen zu ignorieren.

Gedichte über Veränderung - Seite 79

In der Zwischenzeit

Frei sein

Man baut im Leben

Die Box

Kontrolle