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Gedichte über das Universum - Seite 20


Die Planetenballade - eine poetische Betrachtung über die Entstehung der Planeten

Ein Bild von dem Entstehen der Planeten
kann nur in Fantasien reifen,
denn ihr Zeitgeschehen zu betreten,
geht weit über mein Begreifen.

Als zum Planeten wurd‘ die Erd‘ erkoren,
war ja noch gar nichts erdgeboren,
d’rum niemand weiß, wie es geschehen,
weil keiner kann sagen: “Ich hab’s gesehen !“
___________________________

Was ist mit dir, du große Sonnenglut,
dass sich dein Leib bläht voller Gären ?
Liegt das Naturgesetz in deinem Blut,
das dich nun zwinget zu gebären ?

Wer wird die Mutterschaft dir denn verwehren,
denn dieses Recht hast du fürwahr,
die räumliche Leere muss dich nicht belehren,
ist doch viel Platz für eine Kindeschar.

Dein Leib hat zunehmend an Größe gewonnen,
dazu dein Drall nahm an Geschwindigkeit zu,
kein Wunder, du folglich hast damit begonnen,
Körperteile von Dir wegzuschleudern ohne tabu.

Mit Elan und voller Kraft
schickst du die Ersten in die Ferne,
nachdem dein Zustand wieder erschlafft,
hättest du die Abgesonderten näher gerne.

Gewiss, es ist dir gut gelungen
und treu, wie alle guten Jungen,
umkreist dich nun aus Liebe gar,
als Sonnen deine Kinderschar.

Bei allen Müttern, wie sie sich gleichen,
nach der Geburt die Wehen weichen,
und liebend gern sich alle sorgen
um ihre Kind’lein für das Morgen.

Mit strahlend mutterstolzem Sinn
schaust du auf deine Kinder hin,
denn nur einmal in deinem Leben
kann sich solch Glück ergeben.

Als kleine Sonnenkinder nur
durchwandert ihr nun die Natur.
Doch werdet ihr in eurem Walten
als Sonnen auch die Kraft behalten ?

Zu schwach wohl sind die kleinen Massen,
um euch als Sonnen zu belassen.
Ihr seid zu etwas Anderem geboren,
wozu die Sonnenmutter euch erkoren.

Nun seht doch diesen Übermut,
die Kleinen von den Großen lernen,
wie man die heiße Sonnenglut
durch Drehen kann von sich entfernen.

Bravo, Du kleine Sonne fein,
du machst es deiner Mutter nach,
ist euch dein Auswurf noch zu klein,
bedeutet er doch keine Schmach.

Dann etwas Schwereres wär‘ dir entfleucht,
es festzuhalten deine Kraft nicht reicht.
Du wolltest einen Mond nur haben,
er soll kreisend dich umfahren.

Jedoch nach langer, langer Zeit,
erstrahlt in dunkelrot dein Kleid,
als Zeichen, dass vor dem Erkalten,
sich kleine Sonnenmassen nicht erhalten.

Nach weit’ren Zeiten, die vergangen,
vergangen auch dein eig‘ner Schein,
bist du mit fester Krust‘ umfangen,
beleuchtet von der Mutter dein.

Dein kleiner Mond, den Du geschaffen,
der längst vor Dir verlor das Sein,
die Mutter hat ihn dir belassen,
soll immer dein Begleiter sein.

Als Planet noch jung an Jahren
wirst du manch‘ Änderung noch erfahren.
Schon längst auf deiner Bahn du kreist,
auf einem Weg, den dir die Mutter weist.

Schon recht, dass du mit deiner Sonnen Wucht
die Kinder hältst in strenger Zucht,
auf dass sie später dann als Erden
auch einmal lebensspendend werden.

Die Feuersglut im Erdenkern
lässt sich nicht in die Enge fassen,
sie drückt hinaus und will in die Fern‘,
nutzt dazu gezielt schwache Trassen.

Dort kann sie raus, wo die Kruste leichter bricht,
rote Glutflüsse erkalten zu Gestein.
Mit ihr entweichen Dämpfe licht,
bilden ‘nen eigentümlichen Wolkenschein.

Nun seht doch dieses schöne Bild,
Wolken und Glut haben die Austrittsstelle eingehüllt,
sie warten geduldig und verhalten
bereit sich aufzulösen bzw. zu erkalten.

Ja, und später ist es dann soweit
und rundherum im ganzen Breit
nun strömen Bäche aus den Wolken,
als werden sie durch Himmelshand gemolken.

Wie lechzend nach dem guten Nass,
saugt es die Erde in sich ein.
Der Überfluss läuft vom Parnass
und bahnt sich in ein Bett hinein.

Die Flüsse bzw. Ströme wandernd fließen,
um tiefer liegende Täler zu erschließen.
Dort stauet sich das Wasser dann
zum See, zum Meer oder Ozean.

Und als die Wolken sind verregnet,
da zeigt die Erde uns ihr neu Gesicht.
Die Mutter Sonne sie mit Strahlen segnet
und überflutet sie mit ihrem Licht.

Man sieht die Flächen ries’ger Meere,
aus ihnen steiget hoch das Land.
Noch ist es leer und kahl und oede,
weil es bisher nicht Ruhe fand.

Hier und dort noch sieht man’s rauchen
und Wolken aus den Schlünden tauchen.
In entfernten Höhen aus den Bergesspitzen
erkennt man Feuer aus Vulkanen spritzen.

Schon immer hat die Sonnenkraft
für irdisches Leben sich bewährt.
Aus Wasser sie jetzt Wolken schafft,
damit die Erde wird ernährt.

Die Wolken ziehen wandernd weiter,
um zu benetzen der Erde Grund.
Hier gibt es Regen, dort ist’s heiter,
wohltuend für das Erdenrund.

Bei solcher Pflege, solch Bemüh’n,
da zeigt sich bald das erste Grün.
Die Sonne wird ihm Wärme und Regen geben
für das entstehende junge Leben.

Wie weiter sich entwickelt hat die Erde,
nachdem der Schöpfer sprach: „Es werde!“
wir nun täglich wahrnehmen als die Natur,
mit sich wiederholender erlebter Struktur.

Von den Geschwistern uns’rer Erde
ich auch noch zu berichten weiß,
dass sie geblieben in der Herde
und zieh’n gehorsam ihren Kreis.

Des Nachts in dunkler Himmelszone,
wenn Sterne steh‘n in klarer Sicht,
erstrahlen sie mit gold’ner Krone
in ganz besonders ruh’gem Licht.

Wir Menschen, die wir leben auf Erden
sind fragend, wie weit sie ist in ihrem Werden,
wie weit, versuchte auch ich zu ergründen,
davon wird nun „Der Himmelsstürmer“ künden.
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Der Himmelsstürmer - eine Gedichtreise ins Universum

Prolog

Auf Flügeln meiner Fantasie
will ich verlassen diesen Erdenball,
zu bestaunen alle Welten, wie noch nie,
möchte ich hinaus in’s Sternenall.
Du, Herrscher aller Welten,
verzeihe mir meinen Drang,
ich will ja nur dein Werk erschließen
und preisen dich in Lobgesang.
Ich lasse alle Brünn’lein fließen,
wenn ich verlasse unsere Welt,
ich dann heimkehr und von dort kann genießen,
dass alles ist doch wohlbestellt.

Mond

Angetrieben vom Geiste ferner Welten
strebe ich hinaus in den Weltenraum,
zum Monde hin, das lass ich gelten,
Erfüllung werd‘ mein Lebenstraum.
Angekommen in des Mondes Nähe,
bietet dieser mir sein bizarr Gebild,
sehe seine sonnenbestrahlte Erde,
die gibt Wärme ab und ist recht mild.
An seinem unwirtlichen Gefüge
erkenne ich dann aber schon,
dass ich mich weiter nicht bemühe,
er ist und bleibt ein Erdensohn.

Erde

Was red ich da von leerem Weltenraum.
Nun schau dich um, welch eine Pracht
von Schönheit, ja, ich fass‘ es kaum,
die Heimat Erde strahlend lacht.
Du schöner Ball, am Himmel schwebend
zeigst Du mir heut‘ dein Ganz-Gesicht,
und teilbedeckt sich Wolken webend,
umhüllen Dich wie eine Gicht.
Dort, wo sich die Wolken teilen,
frei wird der Blick für deinen Kern.
Erlaube, ich möcht‘ gern noch verweilen,
gern seh‘ ich Heimat dich von fern.
Ja, an den Formen ich erkenne,
was Erde und was Wasser sind,
und die Erkenntnis ich gewänne;
sie sind vertraut mir, seit ich Kind.
Ach könnte ich mit Worten künden,
was ich empfind‘ bei dieser Pracht,
wie schön, das alles zu ergründen,
Millionen Sterne halten Wacht.

Sonne

Und hinter mir seh‘ ich mit Wonne
in rötlich-gelblichem Glanz,
die liebvertraute Sonne,
doch ohne Strahlen ganz.
Weil hier die Atmosphäre fehlt,
hat sich ihr Glanz mit Ird’nem nicht vermählt.
Du Sonne, Schützerin der Erdenleben,
behüte uns vor aller Pein,
nur deine Strahlen können geben,
die nötige Erwärmung für unser Sein.
Nun habe ich doch fast vergessen,
dass ich noch weiter wollte hin,
dass meine Zeit mir sehr bemessen
und zürne, dass ich säumig bin.

Merkur

Wir bewegen uns ins All wie suchende Pfadfinder.
Auf unserem Weg wir treffen zuerst den Merkur,
ist er doch einer unserer Sonnenkinder,
anfangs ich ihn seh‘ als Pünktchen nur.
Doch als dieser erschien in größerem Maßstab
wurde aus ihm dann schnell ein Ball,
dass Sonne ihm nie Leben gab,
sah ich bestätigt überall.
Das ist verständlich in der Nähe
der Riesensonne Machtbereich,
zu große Wärme wird zum Wehe,
denn die Entfernung ist ja nicht weit.


Venus

Welch Glück und ohne es zu ahnen,
kommt Schwester Venus in den Blick hinein,
schwebt leichtbeschwingt auf ihren Bahnen,
als wollte sie mir nahe sein.
Ich grüße dich, du herrlichster der Sterne,
der erdbekannt am Abend und am Morgen.
von uns Erdenbürgern gesehen wird so gerne,
damit tust für Achtung vor der Schöpfung sorgen.
Begleiten muss ich deinen Lauf
respektvoll, doch bleib‘ ich dir ferne.
Der Erde gibst du Rätsel auf,
doch wissen möcht‘ ich von dir gerne,
warum du trotz der nahen Sonne
den Wolkenmantel trägst mit Wonne.
Ist er zum Schutz dir zugeteilt,
damit kein Unglück dich ereilt ?
Wir ahnen nur, dass deine Wesen,
wenn solche gar vorhanden sind,
auf Schutz dort wären angewiesen,
den Mantel ich dann praktisch find‘.
Hier rumzudeuteln wär‘ vermessen,
ob Wolkenmantel oder Ring,
wir dürfen im Grundsatz nie vergessen,
ohne sie unser Schutz wäre viel zu gering.


Mars

Im eil’gen Flug setz ich die Reise fort,
Frau Venus seh‘ ich schnell entschwinden.
Ich schaue hier, ich schaue dort,
um Bruder Mars bald aufzufinden.
Von links heran auf seiner Bahn,
sich drehend wie die Erde gleich,
scheint Bruder Mars sich mir zu nah’n.
Ich tangiere nun seinen Bereich.
Von weitem hab‘ ich schon geseh’n,
dass Bruder Mars sehr erdverwandt,
dass seine Flächen rund und schön,
wie’s mir auf Erden war bekannt.
Weit kleiner als das Erdenrund,
doch seine Flächen, die sind bunt
und scheinen uns wohl kund zu geben,
von seinem Wirken, seinem Leben.
Wenn auch ganz anders sein Gesicht,
beträchtlich schwächer ist das Licht,
die Atmosphäre, leicht und weich,
nur dünne Nebel im Bereich.
Vorsorglich ist das eingerichtet,
dass Licht und Wärme, die er braucht,
von dunklen Wolken nicht verdichtet,
was in sein Dasein Leben haucht.
Zwei Monde allerkleinster Art,
wie helle Sterne dich umkreisen,
mit spärlich Licht dich den Weg Dir weisen
bei dunkler Nacht auf deiner Fahrt.


Jupiter

Gedankenflugs seh‘ ich ein Bild,
von dem Du schnell vereinnahmt bist,
Jupiter als der Größte gilt,
im Sonnenreich er König ist.
Welch eine Welt tut sich mir auf
von beeindruckender Dimension,
reichlich rasch ist auch sein Kreislauf
dazu seine vielen Monde in der Region.
Elf Monde an der Zahl
begleiten ständig seinen Drall.
Die Nahen schneller kreisen,
die Äuß’ren ruhig reisen.
Nur schwach noch ist der Sonne Licht,
denn uns’re Sonne leuchtet fern,
und eine dicke Wolkenschicht
umgibt den großen Leibeskern.
Bist du im Urzustand vielleicht noch,
bist noch auf dem Weg zum Werden ?
So wird es später einmal doch
Leben geben wie auf Erden.


Saturn

Saturn, die ringgeschützte Welt
seh’ ich dort leuchten ganz entrückt,
dem Augenlichte wohlgefällt
die Schönheit, die so ganz entzückt.
Im raschen Flug bin ich ihm nah‘,
doch was danach das Auge sah,
dass aus dem schönen Ringe
nur wurden klein’re Dinge.
Die Dinge, die im breiten Band,
wer weiß, woher sie kamen,
nun schweben um des Leibes Rand
als leuchtend schöner Rahmen.
Saturn, zerschelltest Du ‘ne Welt
aus Eitelkeit, aus Wonne ?
Damit der Rahmen dir gestellt,
der dir bedeutet Sonne ?
Ja, uns’re Sonne ist in Weiten,
dein Ring empfängt die Strahlen,
wodurch dann deine Dunkelheiten
mehr Helligkeit erfahren.
Dazu der Schöpfer dieser Welt,
zehn Monde ihm zur Seit‘ gestellt,
die ihn auf dunklen Wegen
erleuchten und auch hegen.
Auch du verhülltest uns dein Gesicht
mit einer dichten Wolkenschicht,
verändernd sich d’rauf malen
des Urzustandes Qualen.
Du lebst in dunkler Nacht, Saturn,
die Erden können lachen,
dein Schicksal trägst du ohne Murr’n,
der Schöpfer wird‘s schon machen.


Uranus, Neptun, Pluto1

In unserer Sonne äußerer Zonen
drei weit’re Sonnenkinder wohnen,
in dunkler Nacht ihr Dasein fristen,
so braucht es mich nicht zu gelüsten,
sie zu besuchen in dem Raum.
Uranus, Neptun und auch Pluto1,
das sind die drei der kalten Pracht.
ihrer Masse entsprechend ganz dito
umkreisend uns‘rer Sonne Macht.
Wir suchen sie im Fernrohr gerne
bei dunkler Nacht in Sonnenferne,
um zu erschließen ihren Lauf,
sie geben uns manch‘ Fragen auf.
Errechnet haben schon die Weisen,
dass weit’re Kinder müssen kreisen
im Bann der Sonne Machtbereich,
denn Pluto’s Bahn zeigt dann und wann
in seinem Lauf ‘ne Störung an.
Nach dem Gesetz, das sie erkannt,
das sie geseh’n, jahraus, jahrein,
kann ein Planet, noch unbekannt,
der unsichtbare Störer sein.


Besinnung

Ich suche sie, die Heimat Erde,
dass sie mir Orientierung werde,
bevor ich weiter durch das All
hinwandern werde überall.
Zu seh’n ist nur noch uns’re Sonne
als kleiner Stern, schon ganz versteckt,
aus Liebe hat sie schon die Erde
mit ihren Strahlen zugedeckt.
Die vielen Sterne mich verwirren,
d’rum sorg ich mich, dass ich vergess‘,
dass bei der Rückkehr ich nicht irre
in Richtung L e y e r – H e r k u l e s.
Was and‘res ist noch zu erwähnen,
wenn ich nun wand’re in die Tiefen,
bekannte Sternbildperspektiven
dann ändern werden meinen Blick;
find ich den Weg nicht mehr zurück ?
Wie erdlich ist doch mein Besinnen,
du, Zweifler, lass uns jetzt beginnen !
Dich, meinen Schützer, rufe ich,
Du, Geist der Welten, leite mich !


Im All

Des Himmels Wölbung hat mich ganz gefangen,
ob oben unten ist, weiß ich nicht mehr.
Was Erdendichter oft besangen,
seh‘ ich in Andacht um mich her.
Und alles, was auf Mutter Erde
die lichterfüllte Luft mir einst verbarg,
tritt hier auf dunkler Himmelsfährte
an‘s Auge mir so wunderbar.
Pechschwarz der Himmel, reich besät
mit Sternen zu Millionen,
es ist das Reich, das nie vergeht,
weil Ewigkeiten darin wohnen.
Die Milchstraße zeigt mir den Weg,
ein aus lauter Sternen belegter Pfad,
ihn nun zu begehen ist ein Privileg,
ein Pfad der großen Gnad‘.

Nun wand’re ich durch Himmelsphären,
ganz wissbegierig durch das All.
Damit sich mein Gesichtskreis möge klären,
möcht‘ ich zur Stell‘ sein überall.
Schon seh‘ ich wie aus einem Stern,
den ich zum Ziele mir erkoren,
den eben ich noch sah als goldenen Kern,
wurd‘ eine Sonne mir geboren.
Als Erdenkind liegt es mir nah‘,
Vergleich mit uns‘rer Sonne anzustellen,
denn, was ich seh‘ wird offenbar,
dass um sie Weltenkörper sich gesellen.
Doch wag‘ ich nicht mit meinem Geist
noch tiefer einzudringen in des Himmels Weben,
der Webstuhl wird bedient vom Weltengeist,
ich muss mit dem Gebot’nen mich zufrieden geben.


Weltenwandrer

Auf meinem Weg, den ich genommen.
seh‘ ich viel große und auch kleine Sonnen.
Dazwischen leuchten immer wieder
die Weltenwandrer auf und nieder.
Die Weltenwandrer sind Kometen,
die sich zeigen mit leuchtendem Schweif.
Sind ihre Bahnen in Sonnennähe getreten
kann man sie sehen dann auch live.
Auch Meteore laufen ihre Bahn
als kleine Weltenkörper durch das All.
Durchkreuzen sie die Atmosphäre,
so fangen sie zu glühen an.
Uns Erdmenschen ist versagt,
den Ursprung dieser Zeichen zu ergründen.
Ihr Lauf viel zu schnell an uns vorüber jagt,
folglich dafür zu wenig Zeiteinheiten bestünden.


Orionnebel

Was seh‘ ich dort am Himmel schweben,
hell leuchtet es in voller Kraft.
Ist es der erdbekannte Orion-Nebel,
aus dem der Webstuhl Sonnen schafft ?
Wir wissen’s nicht, nur uns’re Fantasie
belebt den Zweck des Scheines,
hier einzudringen wär‘ vergeb’ne Müh‘,
er ist und bleibt für uns Geheimnis.


Wolkenwand

Und weiter, weiter geht mein Weg
vorbei an Sonnen und gold’nen Sternen,
hier gibt es weder Straßen noch ein Steg
im Zug der großen Sonnenfernen.

Mit meinem Blick erfass‘ ich eine Leere
und in der Ferne leuchtet nur ein Band,
ich nähere mich, dass sich mein Wissen mehre,
und find‘ den Rand einer Wolkenwand.
Was tust Du, schwarze Wolkenwand
inmitten auf den Himmelswegen ?
Von Zeit zu Zeit auf Erden uns bekannt,
bedeutest Du dort Sturm und Regen.
Nichts, was die Herrlichkeit verstimmt,
nicht, dass im All wir dich vermissen.
Wozu dein Dasein ist bestimmt
kann nur allein der Schöpfer wissen.


Universum

Ich zehre, Herr, von deiner Gunst,
erfülle mir noch einen Wunsch:
„Lass‘ mich vom Feld der großen Auen
ins Reich des Universums schauen.“
Noch bin ich im Bereich, im All der Sterne,
jedoch schon löst sich auf in der Ferne
die Dichtigkeit der Sonnenschwärme.
Nur einzeln noch, nur dann und wann,
begegne ich noch Himmelsphäre,
des Menschen Geist kaum fassen kann,
denn vor mir liegt ‘ne große Leere.
In meinem Rücken aber prangt
das All, der Großfamilie Sonnen,
und nach entsprechender Entfernung dann,
seh‘ ich den Kreis der Lebensbronnen.
Welch ein Gigant von Welteninsel
vor meinen Augen schwebt im Raum,
in der Gestalt von einer Linse
begann der Herr sie aufzubau’n.
Und alle Freud‘ und alles Leid
der Erdenkinder dieser Welten,
begraben liegt für alle Zeit,
darin ihr Dasein und ihr Walten.


Universum Andromeda-Nebel

Vom Schein des All’s noch wie gebannt
ist nun mein Blick der Leere zugewandt.
In weiten Räumen unvermessen
seh‘ ich die Welten unvergessen.
Zu Tausenden in lichtem Reigen
seh‘ ich die Welteninseln kreisen.
Die Nahen groß, die Fernen zeigen,
es gibt noch Weiteres zu bereisen.
Und ganz besonders leuchtet da
die nächste Welteninsel mir.
Als Nebel der Andromeda
dort finden wir sie - im Revier.



Schöpfungsglaube

Wie schön, dass menschliche Geisteskraft,
es mit Wissen und Fantasie so schafft,
das All in seiner Tiefe soweit zu verorten,
bis einem fehlen die nöt’gen Antworten.
Und sich dann Manches kann nicht erklären
eintauchen muss in der Schöpfung’s Sphären.
Dich - HERR - haben Weise schon gepriesen,
auf deine Schöpfungs-Werke hingewiesen,
die du nun lenkst nach deinem Willen,
den Geist mit Ehrfurcht zu erfüllen.
HERR, diese Reise in den Kosmos hat meinen Blick erweitert,
hat mir das Herz und meinen Verstand geläutert,
verklart, wie stark die Schöpfung einen kann berühren,
wie man den Atem deines Seins kann spüren … .




Epilog

ER rief sie alle bei dem Namen,
dass sie auf ihre Bahnen kamen,
zu zeigen groß in ihrer Pracht,
den Erdensohn, des Schöpfer’s Macht.
Wie soll ich, HERR, von deiner Schöpfung künden,
die mir den Verstand durchdringt so warm,
wie soll ich nur die Worte finden,
dafür ist meine Sprach‘ so arm.
Zwei schöne Güter hast du mir gegeben,
Herz und Vernunft, die sind mein Licht,
das Erste lehrt die Ehrfurcht vor dem Leben,
das Zweite lehrt Überlegen ist meine Pflicht.
Die Freude ist der Born des Lebens,
den dir die Erde hält bereit,
bei offenem Auge wirst Du nie vergebens
zu finden die Glückseligkeit.
Drum will ich alle Freuden hegen,
die mir die Erde täglich neu beschert,
denn nur an Freude kann mein Herz sich pflegen,
wird es durch des Schöpfer’s Herrlichkeit belehrt.
Ich danke dir, mein Gott und Vater,
dass Du erleuchtet meinen Sinn,
dass du mir weiter bist Berater,
d’rum geb‘ ich alles für dich hin.
Nur mit der Ungewissheit ich mich plage,
verzeih‘, wenn ich mich zu dir wende,
verzeihe HERR, wenn ich zu fragen wage,
Wo war der Anfang, wo ist das Ende ?
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Schöpfung

Vitam impendere vero.
Decimus Junius Juvenalis

Schöpfung
(Das Gruselgedicht)

Der kluge Grübler, Herr von Engel,
und seine stolze scheue Frau
besetzen glücklich im Sterngegend,
im lichte scheinbare Spielhaus.

Herr furchtet sich vor vielen Zweifel,
die sich in seine Seele zeigen,
und im betrübten klaren Eifer
vergeht so still die Sinnenstreiten.

Und seine geistige Herstellung
des Streckenlabyrinths ist irrig
als jene Pyramiden Hebung
der wilde Wuste vor Begierde.

Sie wahrt das Absolute in Ruhe,
wenn viele Barbaren her kommen,
denn diese Kenntnisse ermüden,
den Unwissenden nichts lohnen.

Der erste Dieb liegt zwischen Felsen.
Er hat von einem spitzen Denken
zum tiefsten Boden eines Wesens
im raschen Fall sich schnell gewendet.

Der zweite Dieb hat einem Splitter
des schweren Kummers fest zerdrückt,
er hatte unversucht kein Mittel
im toten Gang ans Licht zurück.

Der dritte habsüchtige Böse
hat langsam unterdes gestorben,
so hat ein Rätsel ihn ermordet,
Gott horte viele böse Wörter.

Der Vierte hatte keine Karte.
Die Müdigkeit und die Erschöpfung
hat stufenweise ihn geschlachtet,
vergeblich war bestürzte Hoffnung.

Den fünften hat in seinem Los
des risikobereiten Recht,
im kühnen hastigen Vorstoß
die scharfe Lache durchgesteckt.

Der sechste Dieb war vielfach weiser,
er suchtet Rat in alten Büchern,
und dieses Wissen hat in Eisen
zur toten Quelle ihn gerufen.

Der siebente mit bösen Mitteln
war stark jedoch nicht kulturell,
warf zwischen Hände, als die Ritter,
den Knüppel sehr original.

Und dieser Dieb, der mutig war,
genoss die Wissenschaft zur Not;
der Grundstein ist im All primär,
der Dieb, der stolpertet, ist tot.

Wie viel ist noch verstorbenen,
die Unzahl unfassbaren Fallen
bedeckt die höchste Ebene
und ruft nach einem Genialen.

Herab von oben sehen Sterne.
Die Tiefe ist voll unverletzlich,
ein Wesen bergt sich in der Ferne,
in kühler Weisheit kleine Setzling.

So geht zu Ende altes Leben,
um jungen Engeln zu erklären,
wie nach der Wahrheit gern zu streben,
um gleich im neuen Weg zu sterben.

Literatur:
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich
1. Phänomenologie des Geistes.
2. Wer denkt abstrakt?
3. Wissenschaft der Logik.

© IvanKo 2020
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