Der Junkie
©Hans Hartmut Karg
2017
Gar rmancher nimmt nur Bier und Wein
Und denkt, er würde clean dann sein.
Doch mit seiner legalen Droge
Kann höher gehen diese Woge.
So schluckt mancher die Pillenkröte,
Weil scheinbar seine Seelennöte
Ohne Chemie nicht können sein,
Also pfeift er sich Pillen rein.
Dabei wär' Leben doch so leicht,
Für ihn natürlich viel zu seicht,
Würde er Haselnüsse kauen
Und nach den schönen Frauen schauen.
Nicht Quellwasser und Biobrötchen
Treiben ihn aus den gröbsten Nötchen,
Gemüse nicht vom Wochenmarkt,
Weil sein Immunsystem ein Sarg.
Er trinkt Kaffee, den Schnaps, das Bier,
Auch Kokain wird Elixier,
Mit dem er Scheinfreiheiten lebt,
Selbst wenn das Universum bebt.
So überbrückt der Junkie Zeit
Mit Schuss auf Schuss und ist bereit,
Nur noch der eigenen Sucht zu leben,
Um sich den Goldenen Schuss zu geben.
Wie kann man Leben so wegwerfen,
Ohne den Willen sich zu schärfen,
Mit dem errettet, was doch schön –
Muss nicht zum Sternenhimmel gehn.
*