Gedichte über Trauer - Seite 202

Abschied

Die Erde ist wunderbar.
Schenkt Leben und Liebe wahr.
Freuden des Lebens begrenzt,
die Liebe die Ewigkeit kennt.

Jeden Moment genossen,
obwohl auch Tränen flossen,
die der Trauer und der Freude.
Gelebt im Hier und Heute.

Doch auch Träume wurden wahr.
Keine Schäume, die Wünsche sehr klar.
Nach dem Guten und Schönen streben,
Leben schenken und Abenteuer erleben.

Wie die Geburt ist der Tod Natur.
Übertritt in einen anderen Raum nur.
Doch der Geist stirbt nie.
wie auch das Erlebte, das Genie.

Ewig wir im Lächeln danken
für die Wärme in deinen Gedanken,
für die Höhepunkte, auf die wir tranken.
Dir haben wir viel zu verdanken.

Du warst immer für uns da
und machtest viele Ideen wahr.
Hattest Freude an den kleinen Dingen.
Wir immer gemeinsam gingen.

Lebe wohl, du liebes Wesen.
Warst so herzlich und liebevoll gewesen.
Wirst niemals sterben in unseren Herzen.
Sei geliebt und erlöst von deinen Schmerzen.

Adé

Am Ende wird alles gut.
Doch zurück bleibt die Wut.
Die Hoffnung erloschen.
Kein Friede geschlossen.

Doch sei der Friede mit dir.
Es sollen erlöschen Bosheit und Gier.
Licht soll dich im Tod begleiten,
dass du erkennst deine Gemeinheiten.

Ruhe soll einziehen in deinen Geist,
in dem die Liebe war verweist.
Nimm dir die Zeit zur Buße,
vielleicht klopft dann an die Muse.

In einem neuen Leben
wird es bestimmt mehr Herz geben.
Denn das Gute dringt bestimmt zu dir.
Lebe wohl vom Jetzt und Hier.

Wir weinen um dich bittere Tränen.
Zurück bleiben Schmerzen, die lähmen.
Fassungslos geben wir dich fort
in die Ewigkeit, an einen besseren Ort.

"MORGEN!", das hatten Sie versprochen,
doch gab die Zukunft ihr Antlitz nicht Preis
und Versprechen werden oft gebrochen,
drum sag, was spricht der Mund, wenn er's nicht weiß:

dass dieses MORGEN vielleicht schon der letzte Tag,
dass dieses MORGEN einfach nicht zu schaffen ist,
dass dieses MORGEN uns kein Einblick vermag
und dieses MORGEN uns vergisst.

"MORGEN...", dann blick ich zurück,
fragend wie oft ich's schon gesagt.
Die Stimme in Kopf macht mich verrückt,
die mich mit Bildern aus der Zukunft plagt.

Und dann tritt der Sensemann vor mein Gesicht,
dann brennt die Erde und alles fällt nieder,
was bald schon kommt, das weiß ich heute noch nicht,
doch MORGEN - Ach, es passiert schon wieder...

...wir könnten so viele Worte drum verschwenden
und jedes trenne uns voneinander, Freund,
doch diese Gedankenspiele wollen nicht enden.
Sag, wann ist der letzte Traum geträumt?

Wann hört das auf, die stete Ungewissheit und Sorgen,
Wann erheben wir uns von unseren knie?
Zu viele blickten schon auf MORGEN,
doch der nächste Tag kam nie...

Alle send ganga

©Hans Hartmut Karg
2017

Ganga honds alle miasa,
Koinr hod se irgendwia g'frogd.
Dia Bloama muas ma iatz giasa,
Dass d'Hids sia ned verbrennd, verbrod.

Mädla, Buaba, neigierig warads,
Ens Läba hond alle neigschobd.
Koinr war bleed odr narrad,
Jedr hod an da Herrgodd globd.

Heid ligas alle em Friedhoof,
Dia amol beim Feira wara
Ond mid iare Liab aufm Hof
S'Läba gläbbd – one zom Spara.

Dia Zeid hod alle verschluggd,
Nix isch mea von eane blieba.
Wäar heid ens Albom neiguggd,
Dear siggd: Dia send längschd verschieda.

*

Ach, wie heimlich hast du mich verlassen,
ferner mir mit jeder neuen Stund'.
Erinnerung, ich kriege dich nicht zu fassen,
bist nur ein Wort in meinem Mund.

Doch dem ganzen Reden folgt dein sicheres Vergehen,
wie eine Seifenblase, die just zerspringt.
Erst mit dem Vergessen werden wir verstehen,
dass er Trauer und Glück uns bringt:

Glück, dass von gestern die ganze Dunkelheit
der hellen Sonne der Gegenwart weicht
und dass jene verfluchte verlorene Zeit
mir nicht mehr bis zum Halse reicht...

...doch Trauer auch, es liegt so fern
und langsam verschwindet es im Grauen.
Die Bilder von damals ich sah sie gern,
nun bringt's nichts mehr zurückzuschauen...

...denn da gibt es nichts mehr zu sehen,
heimlich verlassen hast du mich
und alles von damals verloren, muss ich gestehen
und mit dem jede Erinnerung an dich...