Gedichte über Trauer - Seite 170

Alles braucht seine Zeit.
Lasse meinem Gefühl freien Lauf,
ich halte die Trauerphase, nicht auf.

Traurig, wenn ein lieber Mensch geht,
doch irgendwann,
jeder alleine, am allerletzten Wege steht.

Schaurig, oft mein Gedankengang,
hab es aufgegeben, mich aufzuregen.
Das Leben ist eben kein Wunschkonzert,
manches richtet sich von selbst
und vieles läuft, von Anfang an verkehrt.

Etliches bleibt in meiner Erinnerung verzerrt,
habe mir selbst, die klare Sicht verwehrt.
Der Trauerschmerz wird mehr und mehr,
wo nimmt man nur die Kraft, zum Aushalten her.

Alles braucht seine Zeit,
ich bin, zum Trauern bereit.

Der Schmerz zeigt sich meist -
im bunten Kleid.
Mal gelb vor Neid.
Mal Schwarz vor Pein.

Nimmer jedoch
erlebst Du ihn
- im Herzen -
STILL.

Der Schmerz zeigt sich nie
im selben Kleid.

Mal rot vor Zorn.
Mal grau gemalt - wie Asche.
Ist's gescheh'n
hat Dich
die Not
ganz fest
in seiner
Tasche.

Schmerz.

Der Schmerz zeigt sich meist-
im bunten Kleid.
mal gelb
mal Schwarz
mal rot
mal grau

stell um auf grün
und bring
Dein Leben
wieder voll
zum Blüh'n.



Created by Michael Baltes

Eine Träne rinnt herab
in mein Gedankengrab

Herzensschwer bin ich, nicht herzenskalt
Sonst werde ich nicht alt

Eine Träne rinnt herab
Ich steh' an meines Vaters Grab

Der Winter dauerte lang
Der Wind war so kalt

Ich werde stark
Ich werde alt

Eine Träne rinnt herab
Ich steh' an meines Nächsten Grab

Werde ich einsam und allein bleiben
Werde ich verloren und verlogen sein

Eine Träne rinnt herab
Ich steh' an meines Liebsten Grab

Bin ich jetzt allein
Ist doch mein Herz noch immer sein

Dürfen wir in dieser Welt nicht einmal mehr Menschen
mit Gefühlen und Tränen sein?

Dem Nebel entflohen...Reise in die Vergangenheit...

Ich schenkte dir sieben Nächte und Tage
um glückliche tiefe Momente zu fühlen
erahne die Sehnsucht im Herzen nur vage
wenn dein Gedenken Tränen umspülen

Versuchte mit dir die Zeit dort zu zähmen
an Orten an denen sein Geist noch verweilt
Erinnerungen kann keiner dir nehmen
an Augenblicke die dir zugeteilt

Gemeinsame Zeit gab die Kraft dir zurück
in deinem Rhythmus kann sie wieder fließen
da wo wir sind und waren ist Glück
lässt uns die Wärme des Lebens genießen

Vor einem Jahr schloss sich das Buch seines Lebens
Vergangenheit ließ uns gen Süden ziehen
nahm dich an die Hand das Ziel des Bestrebens
an eure Orte dem Nebel entfliehen

@Nordwind 18.feb.2015