Gedichte über Trauer - Seite 163

Verwelkte Blume,
braun statt rot
du wandelst mit dem Seelentod
niemand hat gesehen
deine Not
nun bist du fort
nun bist du tot.

Ich sah dich stehn
in voller Pracht
begegnet dir
einst in der Nacht
dich pflücken
liebevoll bedacht
doch du hast nur
so laut gelacht

Nun liebe Blume
bist du braun,
gar liderlich anzuschaun
ach warst du arm
in tiefster Not
nun bist du fort
nun bist du tot.



© Marcel Strömer
(Bremen, 14.02.2002)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung,sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!

Wie soll ich es nur sagen
Die Worte fehlen mir
Schon seit einigen Tagen
Verweilt der Tod bei Dir

Dein Herz wird müde, schwer
Kann schlagen nur noch schwach
Dein Körper ist bald leer
Nichts von Dir ist noch wach

Deine Uhr die Zeiger stellt
Es ist wohl schon High Noon
Sehr oft hat andere verprellt
Bei Dir wird sie's nicht tun

Ist die Unruh ohne Schwenk
Noch eh das Werk entspannt
Nimm es an wie ein Geschenk
Die Ruhe hat's entsandt

Den Sinn der Zeit erfassen
Ihr Ticken kann ich hören
Man wird Dich gehen lassen
Im Jenseits Dich nicht stören

Gedanken zur anonymen Bestattung eines Bestatters:

Er nennt sich selbst "Herr über die Toten".
Der Verstorbene wünschte sich,
eine anonyme Bestattung, ohne seine Angehörigen.

Wie sehr hat man ihn, zu Lebzeiten verletzt,
wird er vom Bestatter, alleine beigesetzt.
Ohne Blumen, ohne Holzkreuz, ohne Licht,
ohne den heiligen Segen.
Die Engel weinen, es wird Tränen regnen.

Der Herr über den Toten,
akzeptiert jeden Wunsch.
Gibt dem letztes Geleit,
einen kleinen würdevollen Rahmen.
Ein stilles Gebet, ein Amen.

Er war ein Mensch, kein Gegenstand,
und es macht ihn traurig,
denkt sich:
Keine leise Stimme, die beruhigend spricht,
keine wärmende Hand, die die Tränen wegwischt.
Kein lieber Blick, aus vertrauten Augen.

Alleine bist du gegangen,
doch beim Herrgott wirst du,
mit Engelschor empfangen.

Ich bin die Brücke zwischen Leben und Tod.
.....und eine Seele atmet auf.....

Ich bin doch nur
ein schlafend dunkler Stern
am Firmament
in Himmelsbahn gelenkt
gefolgt in dieser Spur
die niemand kennt

Ich frag mich oft
in trüber langer Nacht
wie weit
der schicksalhafte Weg
wohin er führt
wer hat ihn einst erdacht

Ich bin doch nur
ein schlafend dunkler Stern
am Himmelszelt
erlösch ich dann
in dem Moment
da niemand mehr
mein kleines Licht erkennt



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 01.07.2007)

Alle Rechte vorbehalten,besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung,sowie Übersetzung.Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!