Unter dem nächtlichen Sternenzelt,
stecken Geschichten der ganzen Welt.
Menschen sind schon aus dem Schlaf erwacht,
blicken ins Dunkel der finsteren Nacht.
Das schöne Mädchen mit offenen Haar,
ersehnt ihren Liebsten, der gestern noch war.
Der Säufer hingegen, blickt müd´ auf den Humpen,
ein Bettler friert kläglich in all seinen Lumpen.
Es schleichen auch Diebe um mancherlei Haus,
der Hund vom Nachbarn, muss noch mal raus.
Ein Nachtwächter zieht gemach seine Runden,
die Dirne am Eck´, wartet noch auf den Kunden.
Ein sonst doch recht Frommer, verprügelt sein Weib,
der Pfarrer verspürt noch ein Drücken im Leib.
Der Bäcker backt uns schon wieder das Brot,
ein Spitzbube schlägt einen anderen tot.
Den Kranken packt kläglich das Todesgrauen,
die Mutter steht auf, nach dem Kinde zu schauen.
Auf leeren Straßen, im Lampenschein,
hört man voller Liebe, Katzen schrei´n.
Das alles Geschichten aus einer Nacht,
aus denen ein neuer Morgen erwacht.
Auch ich lag wartend und schweigend da,
der müde ins nächtliche Dunkel sah.
© Hansjürgen Katzer, Mai 2002