geträumt

Ein Gedicht von Marie Mehrfeld
ihr Gewitterwolken; schwarz dräuend
ballt ihr euch kopfwärts im verwirrten
Traum, furioses Donnergetöse grollend

schwebend über vertrockneten Wäldern
und monotonen grellgelben Rapsfeldern,
die Horizonte begrenzen; einschläfernde

Chorgesänge ferner Kindheitstage sind
flüsternd erloschen, meine Ohren zischen
im Takt der immer näher einschlagenden

Blitze; wie betäubt fall ich ins bodenlose
Nichts; nie mehr Hand in Hand mit euch
wandern, nie mehr das Morgenlicht selig

summend aus dem frühen Tau schöpfen,
der Korb ist nun leer, leer, rufe ich - und
wache auf; und du füllst meine Angst mit

dem herben Duft des frisch geschnittenen
Grases und besänftigst mein banges Herz
vorübergehend mit streichelnder Stimme



©M.M.

Informationen zum Gedicht: geträumt

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20.09.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Marie Mehrfeld) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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