Gedichte über Träume (Seite 172)

Vertrauenssache

Du bist ein wahrer Leckerbissen
Ich kenn mich aus, ich muss es wissen
Bin ein Gourmet in Sachen Frauen
Kannst meinem Urteil ruhig vertrauen
-
Jetzt ist das halt mit dem Vertrauen
Auch so `ne Sache, allein vom Schauen
Auf sämtlichen Genuss zu schließen
So schön der Schein, ist nichts bewiesen
-
Natürlich wert ich das Ergebnis
Schon jetzt als ein Geschmackserlebnis
Von äußerst exquisiter Art
In jeder Hinsicht delikat
-
Nur ist auch mal genug mit Träumen
Eh wir das Beste noch versäumen
Schlag ich vor, wir finden`s raus
Und räumen letzte Zweifel aus
-
Und wenn du wirklich ein Genuss bist
Versprech ich dir, dass danach Schluss ist
Mit irgendwelchen andren Frauen
Du kannst mir voll und ganz vertrauen

Vom Wind

Nordwind,trägst mich brausend zu fernen Gestaden
wehst mich fort über der Meere Weiten
ziehst mich hinab zu verschlungenen Pfaden
im ewigen Wandel der Gezeiten

Südwind,umschlingst mich innig und warm
umarmst mich lockend und schwer
hälst mich wie eine Braut im Arm
Nebelmeer?

Ostwind,kleiner Bruder Du bist kalt
Dein frostiger Hauch bricht mein Leben
Ich erstarre bis Dein Odem verhallt
und meine Glieder erbeben

Westwind..Du bringst Hoffen
in Dir sehe ich meine Träume erbeben
Du lässt viele Fragen offen
Aber durch Dich bin ich wieder am Leben

Ich tauch' in die Welt der Sagen

Hoch in den Lüften krächzt ein Rabe
Ich tauch‘ ab in die Welt der Sage

Schwarzer Vogel im Zwielicht
Dämmereinbruch, Bösewicht
Nebeltag, Rabentag, Schwarztag
Dicht die Welt und so tief: Wehklag‘

Ich mag’s, wenn es krächzt so laut
Die Luft klirrt kalt und ergraut

© ANTOSCH

Lichtkuss

Blattlose Bäume im Graukleid des Winters,
wo Bruchäste schlagen im wechselnden Takt,
ein Krächzen und Knarren, Spechtklopfen an Stämmen,
dort zieht Nebel wabernd und hüllt alles ein.

Durchdringen dann plötzlich Sonnfinger das Dunkel
und raffen den düsteren Vorhang ganz leicht,
tanzt flirrend ein Strahl auf vermodernden Blättern
küsst Welkes und Knospen mit lockendem Gruß,

dann zaubern die Bahnen sanft flutender Strahlen
wie goldene Pinsel das Licht in den Wald.

floravonbistram

Was Frauen wünschen

Sie sagt: Er sei kein richtiger Mann,
Weil er nicht einmal Skat spielen kann?
Sie könnte nicht daran denken,
Ihm ihr kleines Herz zu schenken.
Erst müsse er Reichtum erringen,
Ausstrahlung und Profil gewinnen.
So, sagte er, nun wisse er‘ s ganz genau,
Sie wär auch für ihn keine richtige Frau.

Rei©Men

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Ich tauch' in die Welt der Sagen

Lichtkuss

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