Gedichte über Träume (Seite 131)

...Gelobtes Land...

Heut Nacht
bin ich zu Jüdin geworden
ein Traum hat mich entführt
er hat's wohl gespürt...
daß ich doch eine bin...
nach meines Herzens Sinn -

Ich stand auf einer Liste
die Liste war sehr groß
ich sah meinen Namen
und dachte bloß...
meine Ahnen
im letzten Krieg
nach dem großen Sieg
waren keine Juden...

Doch...
was ist schon...
Fleisch und Herkunft
geboren aus einer edlen Zunft
ich steh jetzt auf der Liste
und ich bin stolz darauf
bin gejagt wie alle
die auf ihr stehn
gehe in die gleiche Falle.

Ich sag aus vollem Herzen
..........Ja.............
lieber gejagt.........wie Jäger sein
mit einer Weste weiß und fein.
Wir irren zwischen Häuserblocks
und langen Korridoren
versuchen zu entfliehn
uns aus den Schlingen ziehn.

Schlaue Verräteraugen schauen
die an Heuchlerstrippen ziehn
niemandem kannst du hier trauen
sag wollt ihr so...
die neue Erde baun...

Bedrohlich dunkle Wagen
kommen angestoben
die darinnen ...toben...
wir spüren die Gefahr
Uniformen steigen ab
bleiche Gesichter aus dem Grab
Befehle... Kreischen...Todeston
die Jagd auf die Seelen beginnt
nach wem nur....
jetzt...schon...

Irgendwo...da weint ein Kind
und der Wind...

Aus den Fenstern geifern Augen
sie wollen Blut und Tränen sehn
man sucht nach einem Sündenbock
um die eigne Schuld zu tilgen
kann sie nicht ertragen
die Gewissen fragen.

Man versucht sie zu vergessen
das eigne Herz verflucht...
und jenes Siegelbuch...
Ich bin heut Nacht
zur Jüdin geworden
verfolgt und ausgelacht
doch alle sind wir schuldig
noch ist Gott geduldig..
er reicht uns seine Hand
Gelobtes Land..........
Gelobtes Land..........
Li 16.November 2010

Manchmal ist alles wie im Traum...

Manchmal ist alles wie im Traum
doch spüre ich meine Haut
so kenn ich meinen Namen
man hat mich einfach so genannt
das Wort das ist mir wohl bekannt
doch ist es nur ein Wort
wer kennt und weiss den richtgen Namen
ich fühle meine Haut und spüre
dass ich tausend Namen habe
und diese sind nicht auszusprechen
doch fühlen kann ich sie
die tausend Namen die ich habe
da ruft mich plötzlich mein Gefühl
im gleichen Augenblick da spüre ich
ich habe einen Namen den niemand kennt
wie Gott und ich der mich gerufen hat

Oh Mädel

Oh Mädel sei mir heute hold,
magst mir den Abend doch versüßen,
beschenken will ich dich mit Gold,
leg dir die Welt zu Füßen.

Oh könnt ich nur dein Liebster sein,
wie würde es mein Herz erquicken,
es wäre zuend der Sehnsucht Pein,
viel Tausend küsse möcht ich dir schicken.

Ach würdest du doch ja nur sagen,
es lies mein Herz gleich höher schlagen,
vor Freude schlüg' ich Purzelbäume,
du bist das Glück von dem ich Träume.

Wärme

Wärme liegt auf den Gedanken,
der dich führte her zu mir.
Und die lieben Küsse tranken
jeden Traum als neuste Zier.

Und die Vöglein, wie sie schwanken,
zwischen Wolken - Himmelstür.
Bis sie tief ins Herz gelangen,
wo sie singen: " Schön ists hier."

Wärme steigt aus deinen Flanken,
tanzt so sanft aus dem Quartier.
Das die meinen Weichpatschpranken,
dich berühren: Für und Für.

Bildertüren

Die schönsten Träume fliegen,
jetzt in der Nacht zu dir.
Und, wie sie in dir liegen,
geht auf die Bildertür.

Du wirst auf Wolken schweben,
dich tummeln in eim See.
Du wirst zum Spiel im Leben!
das Augen trägt dein Zeh.

Du reitest auf zwölf Luchsen,
wie Taxus - Bäume gross.
Die Wälder hörst du gluchsen,
als wärs ein Schluckauf bloss.

Es jauchzt in dir das Leben!
wie Adlerschwingen breit.
Die Bildertür wird geben:
dir, traumversüsste Zeit.

Die schönsten Träume fliegen,
auch wieder mal nach Haus.
Jetzt bist du aufgestiegen;
und hörst schon Duschgebraus.

Gedichte über Träume - Seite 131

...Gelobtes Land...

Manchmal ist alles wie im Traum...

Oh Mädel

Wärme

Bildertüren