Gedichte über Träume (Seite 113)

Unruhiger Schlaf

Kennst du ein Wort für die Sehnsucht am Abend ?
Für das Gespräch der Sterne mit dir ?
Wie klingt der Anlaut des Traums in der Ferne ?
Wer teilt den Schlaf zu,
läßt klingen das Wolkenklavier ?
Wer hebt uns das Licht auf,
fädelt die Dunkelheit ein ?
Wer legt den Gedanken der Nacht,
den Mantel um schmale Schultern ?
Wer gibt das Vergessen hinzu ?

Mondnacht, windhell –
Sink herab in den Schlaf,
den unruhigen Schlaf ohne dich.

drug

Erwartung

Erwartung

Wenn erste Frühlingsstrahlen locken
und Wintermüdigkeit vergeht -
vom nahen Kirchturm läuten Glocken -
der Pastor auf der Kanzel steht

und spricht an die Gemeindeschar,
versammelt still im Kirchenraum:
Wenn auch nichts bleibt, wie´s früher war,
so haltet wach den großen Traum,

dass Liebe einst die Welt regiert
und Hass und Kriege enden,
wenn Gutes nur sich selbst gebiert,
dann wird sich alles, alles wenden.

Die Tanne

So gerade, klar nach oben
wächst in uns'rem Land nicht viel,
braucht's tiefe Wurzeln in dem Boden,
dass man auch erreicht das Ziel

Hundert Jahre hält sie aus,
harrt im Schatten and'rer Bäume
Dann legt sie los und kommt groß raus
und verwirklicht ihre Träume

Majestätisch und harmonisch
steht sie da in uns’rem Tann,
Wenig krumm und gar nicht launisch
ist sie ein rechter Edelmann!

Ist es weiß am Jahresend',
wird es still an jedem Ort,
künden Lichter den Advent,
grünen Tannen immerfort

Kannst Du nicht schlafen?

Ich liege wach
und denk an Dich.
Kannst Du nicht schlafen
so wie ich?

Kannst Du nicht schlafen
am Tage und in der Nacht?
Denn Du hast auch
an mich gedacht.

Ich liege wach,
und denke nach:
Geht es Dir
so wie mir?

Falls ja:
Lass das Denken.
Lass die Schlaflosigkeit.
Komm zu mir und wir
träumen zu zweit.

©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.

Gedicht

Vorwärts, immer voran,
sei das Licht, welches diese einsamen Seelen
durch die Dunkelheit leitet.
Sei der Sinn, der Sie an Leben hält,
sei die Hoffnung, der Ihnen Träume vermag.

Tiefer, weiter hinein in das schwarze Herz,
auf der Suche nach den Kern des Bösen.
In die blinden Augen, aufdass Sie wieder sehen,
in taube Ohren, so Sie wieder hören.
Tiefer in die Brust, gib Ihnen ihre Gefühle zurück.

Nein, das ist’s noch nicht,
Nicht der Vers, der mir genügt,
nicht das Wort das euch mündig wieder macht.
Nein, noch immer ist’s nicht das Gedicht,
was es in eure Herzen schafft.

Vorwärts immer geradeaus,
tiefer, immer tiefer zum Grund der Wahrheit hinab.
Noch ist es nicht das, wonach mein Herz verlangt und die Seele dürstet.

Weiter, immer weiter…

N.Fender

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