Sortieren nach:

Gedichte Über Tränen - Seite 55


Anzeige


Zu spät leuchteten aus meiner Sicht gesehn die Sterne auf Waldeswegen

Es tut so weh, wenn ich Dir in meinem innern begegne. Es fühlt sich an wie 100 Speere in meine Haut gesteckt, ihre Zahl exponentiell vermehrend. Wenn ich fühle, was da ist, wenn es bloß da wäre. Wenn ich sehe wie wir zusammen Brücken überqueren.
Wenn ich verstehe wir könnten uns mit Allem was wir brauchen nähren. Wenn mich meine ständigen Erkenntnisse lehren, Dich lieben zu lernen. Sie mir den Weg zu Dir erhellen so wie den Waldesweg die Sterne. Weil Dir Natur am besten steht deshalb mag ich Dich so gerne. Weil bei Dir die Zeit still steht und wir uns begegnen frei und weit im Einheitskerne.
Früher wollte ich bloß weg von dieser Erde, ich konnte Dich nicht sehen, wer Du wahrhaftig bist, ich kannte nicht die schöne, bewusste Welt, ich kannte nicht mein Potenzial, ich kannte nicht mich. Zeitlich häng ich hinterher, ich weiss ich hinterließ Dich leer doch mit Gefühlen des Schmerzes. Für jede Waage zu schwer. Ich weiss es war kalt und aus Eis mein Herz. Ich weiss ich erkannte weder Deinen, meinen noch einen wahren Wert. Ich war ständig bewaffnet mit meinem ach so tollen Schwert, dass ich nicht sehen konnte. Ich habe nicht bemerkt. Ich habe nicht gesehen, ich schnitt sie so oft die strahlende Sonne dass sie sich unformte in eine Regenwolke. Und dieser folgten stechende Tropfen die stachen vom Schopf bis in die Socken. Ich war ein unbewusster Brocken, innerlich so nass von all den Emotion' doch liess mich verlocken alle vermeintlich zu stoppen indem ich die runterschob in alle hellen Ecken. Ich zog sie drüber die Schotten und sah mich selber vor Angst stockend in einer Ecke hocken. Äußerlich so kühl und trocken. Innerlich erfroren. Keinerlei Kontakt zu göttlichen Toren. Selber jeden Morgen auserkoren zu verfron' Satansnormen anstatt dem wahren, warmen und geborgenen zu horchen, ihn' zu gehorchen.


Nebel des Krieges

Von Ruhm, von Ehre tönen sie,
das Vaterland bedroht wie nie,
und dennoch, man spricht nicht von Krieg,
der münden soll in klarem Sieg

Berechtigung wird angeführt,
auf Land, das über Grenzen führt,
und dass man nicht in's Messer läuft,
weil's Brudervolk wohl überläuft

Soll von der Hand uns gehen leicht,
zig Hände - uns zum Dank gereicht
und keiner weiß, ob man nicht irrt,
nicht überrascht, belogen wird

Der erste Stoß, wir legen los,
die Waffen blank, die Absicht groß,
die Hauptstadt scheint zum Greifen nah
und wir marschieren mit Hurra

Weiß nicht woher - der erste Schuss -,
woher er kam, wer bluten muss,
ein zweiter Blitz, ein Schrei, der gellt,
der Vorhang zum Inferno fällt

Vor lauter Lärm die Erde dröhnt,
versehrtem Fleische Blut entströmt,
gesunde Glieder, schwer entstellt
und stetig wächst das Trümmerfeld

Mein Magen schwer, so wie das Los,
das uns ereilt - die Starre groß -,
doch zwingt mich der Erhaltungstrieb,
den Feind zu löchern, wie ein Sieb

So rinnt das Blut von meiner Hand
vor lauter Dreck strotzt das Gewand,
was sie uns heute angetan,
ruft Rach'gelüste auf den Plan

Ja meine Wut sucht ein Ventil,
sie gibt auf Konvention nicht viel,
Genf liegt so viele Meilen fort,
was böse ist, bestimmt mein Wort

Ein kleines Dorf, sonst stiller Ort,
durch uns verwirkt - das Leben dort -
Die Stimmung kippt und was sich regt,
wird wider Willen stillgelegt

Zwei lange Jahre ist es her,
der Erste fiel - ich weiß nicht, wer -
Das Brudervolk, das es nie war,
bis dato uns viel Schmerz gebar

Und fern im Osten, weinst du, Kind,
da deine Brüder westwärts sind,
fragst deine Mutter, wann der Tag,
da sie zurück, wohl kommen mag

Und jedes Mal sagt sie's geschwind,
dass deine Brüder wohlauf sind,
vertröstet auf den großen Sieg -
und nennt den Krieg nicht Krieg..

(C) Lars Abel
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige