Gedichte über Tradition - Seite 14

Vermutlich erstreben wir alle das Gleiche,
ich glaube mit Fleiß konnten wir es erreiche.
Wollten glücklich in unserer Familie leben,
dafür mussten wir halt mächtig viel geben.

Die Erwachsenen gingen täglich schaffen,
hatten zwischendurch noch Zeit zum Lachen.
Enkelmädchen mussten studieren und lernen,
im Homeoffice stand Erfolg in den Sternen.

Ja manchmal war alles eine schwere Plage,
trotz allem machten wir uns schöne Tage.
Mir hat am allerbesten immer gefallen,
der Zusammenhalt zwischen uns allen.

In großer Trauer haben wir unsere Erni verloren,
unser Zusammenhalt wurde dabei neugeboren.
Gemeinsam haben wir unser Bestes gegeben,
denn wir wollten die Menschlichkeit leben.

Gefällt uns auch nicht alles in dieser Welt,
wichtig ist, dass unsere Familie zusammen hält.
Wir sind die kleinsten Tröpfchen im großen Meer,
doch ohne Tropfen geht auf Erden eh nichts mehr.

Ernestine Freifrau von Mollwitz


mageba

Nach Corona endlich eine richtige Feier
vielleicht mit Hund, Frau Maus und Katz
auf jeden Fall auch mit Nachbar Meyer
natürlich mit Musik und mega viel Rabatz

Ohne großes Geld, ein kleines Lagerfeuer
mit bester Thüringer Grillwurst und Bier
wird uns und den Nachbarn nicht zu teuer
passt auch zur aktuellen Krisenlage hier

Eventuell auch noch Knaller und Raketen
Techno Disco bis morgens früh um vier
da werden sie staunen, des Nachbars Käten
laden die dann auch noch ein zum Bier

Ja ich glaub, das wird ne krasse tolle Sause
die Politik, die werden wir mal vergesse
zum Glück kommt noch die Mutter Krause
kennt viele Erotik Witze bis zum Einnässe

So schunkeln wir und konnten noch singen
bis die letzten Amseln bunte Masken tragen
denn nun muss es uns ja endlich gelingen
das kein Nachbar stellt mehr blöde Fragen

Wir waren und sind das erbärmlichste Volk
straff wie die Gartenzwerge, zu allem bereit
so sieht es auch ein Herr von Rabe zu Kolk
am nächsten Tag sind eh alle mehr gescheit


Ernestine Freifrau von Mollwitz








mageba

Leicht um all mein Herze wehend,
Wind von Heimat, leicht darum.
Herztief bei den Fichten stehend,
Seh' ich im Walde weit mich um.

Harze sammeln nach der Bräuche
Alter Art und Tradition,
Denn was man zum Räuchern bräuchte,
Wussten meine Väter schon.

Nah dem Walde - Flusses Auen;
Baum und Wipfel über mir...
Tiefer als die Augen schauen;
Bin ich doch zuhause hier.

Freunde, die mit mir beisammen
Um ein Feuer Worte sprechen,
Hält das Ahnenland zusammen
Wie ein treues Herzversprechen.

Wald unter den Sohlen,
Harz glimmt auf den Kohlen...
Fort trägt der Rauch
Zeremoniell die Wünsche,
Für Augen schön wie Künste,
Und uns're stille Andacht auch.

Wie einst im Walde grünt der Farn...
Mein Fuß begeht der Ahnen Bahn
Und Lauf,
Vom Blitze Donars entfacht
Und von Freyas Kräften bewacht;
Glüht meine Seele auf!

In neueren Smartphone Zeiten,
ist dieser Begriff schon altes Eisen.
Praktisch ist das nicht mehr machbar,
früher war’s beliebt sogar bei Reisen

Seine mega, super, große Stärke
waren die Berührungskontakte.
Wärmende, liebevolle Berührungen
waren da niemals das Abstrakte.

Hände, Hals und auch Schulter
konnte man gegenseitig liebkosen.
Es waren tollste Vergnügungen,
damals sogar ohne Bierdosen.

Bei der Kontaktarmut von heute,
kann man fast neidisch werden.
Solch tolles Gefühl fehlt uns sehr,
was da so lief früher auf Erden.

Es wäre gut, weniger zu quasseln,
und dafür viel mehr zu tanzen.
Ich bin garantiert voll mit dabei,
ihr brecht dafür bitte mehr Lanzen.

Ernestine Freifrau von Mollwitz







mageba