Gedichte über Tradition - Seite 13

Wieder einmal ist der 1.Mai
und wir alle sind dabei.
Gestern war schon Maibaum stellen,
und traditionell das Rinde pellen.
Den Mast umwickeln mit buntem Band,
in den Farben von jedem Bundesland.

Schon der Gedanke macht uns frei,
dass das Leben Arbeit sei.
Mancher nutzt die eigne Kraft,
ein anderer die Wissenschaft.
Wenn wir auch nur selten marschieren
und mit der Nelke uns verzieren,

denken alle stets daran,
Arbeit braucht doch jedermann.
Gemeinsam wollen wir die Zukunft gestalten,
soziale Sicherheit für notwendig halten.
Pflegenotstand macht sich breit,
drum wird es für Veränderung Zeit.

01.05,2022©Wolf-Rüdiger Guthmann

Ds Oggschburg

Ds Oggschburg
hodd ma alle Menscha gnomma,
wia se send.

Ma hodd liabr g'lacht,
aber doch koin eig'schberrd
oddr gar verfolgd.

Denn ma hodd emmr gwissd:
Nuar mit offner Liab
kennad Kendr komma.

Ma hodd do emmr scho
sei Friednsfäschd,
koi Griagsvolg will ma haba
ond koine Bomba.

Oggschburg hodd sein Plärrer –
ond sei Freid,
Dees langd de Leid!


©Hans Hartmut Karg
2022

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(In Memory of Queen Mum’s 100th birthday celebration in Gibraltar)

Die Queen, die alte Dame
Honorig doch ihr Name
Elisabeth die Zweite
Sich ins Menschenschicksal reihte

Sie zu sehen machte Freude
Im palastartigen Wohngebäude
Und auch in der Natur
Von Adel ohne Tadel ihre Spur

Stand ihrem anmutigem Leib
Doch manch mintgrünes Kleid
Dazu trug sie meist auch einen Hut
Handschuh‘ und Tasche passten gut

Sie repräsentierte ihr Volk recht weise
Verhielt sich wirklich oft sehr leise
War von Zeit zu Zeit „very amused“
Fand Boris Johnson „totally confused“

Man schenkte ihr ein Ohr
Bevor man sich verlor
In ihrem aufrichtigen Streben
Auf rechtem Weg zu leben

Die Royals hielt sie zusammen
Hat sie stets gefangen
Den Tod der Königin der Herzen
Wollt sie wohl verschmerzen

Nun ist auch sie gegangen
Ihr letzter Atemzug vergangen
Bloß die Erinnerung überlebt
Sich sanft in träumerische Höhen hebt ...

Mit ihr und von ihr begleitet
Des Menschen Sicht geweitet
Glaub‘ ich darf man sagen
Das Altsein konnt‘ sie gut ertragen ...

© Auris cAeli

Zum Geblüt

Das Geblüt
der Menschheit will stets mehr,
als ihrer Selbstsucht zusteht.

Im Gemüt
wachsen die Seelenkräfte
uns allen zu,
mit denen wir so gerne sehnen.

Aber bleiben sie,
fliehen sie nicht,
verändern sie sich
trotz gutmeinender Absicht?

Das wechselt ja,
vorher kann es niemand sagen.

So aber, lieber Freund,
bleibt unser Leben
spannend...


©Hans Hartmut Karg
2022

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