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Gedichte über den Tod - Seite 182


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Durch die dunkelste Zeit hindurch (Erinnerung an 8 Jahre Depressionen)

Gesäumt von Schatten stand mein Leben,
Auch bei Sonne in der Schwärze,
Nicht Mut noch Freude blieb dran kleben,
Ertränkt im Eismeer schlug das Herze.

Erdrosselt an dem Grund der Meere,
Vom Weltballast hinab gedrückt,
Fühlt man die kalt einsame Leere,
Von Sterbenssehnsüchten erdrückt.

Manchmal nur kann man kurz erglühen,
Erfüllt mit etwas und mit Lachen,
Doch ist's kein wesentliches Fühlen,
Und nur dem Mund wird's Freude machen.

Denn nichts dringt in dich, fällt darein
Alles zerstiebt bevor's in dir,
In dir gewesen ist allein,
Nur großer Nebel war in mir.

Kein tief' Gefühl, kein echtes Rühren,
Findet durch Geistnebel zu dir,
Es will die Welt dich nicht berühren,
Und als ein Fremder bist du hier.

So fragt man sich, geht das vorbei,
Und nach den Jahren glaubt man's nicht,
Schreibt in den Abschiedsbrief verzeih,
Ich bin es, der an sich zerbricht.

Schreibt Briefe und legt sie beiseite,
Besichtigt wöchentlich die Schienen,
Legt sich gedanklich in die Breite,
Und wähnt sich in Himmelsruinen.

Eh' man's getan, war man zu feige,
Und fand selbst dafür keine Kraft
Die letzte Stärke geht zur Neige,
Dem Körper fehlt der Lebenssaft.

Und ohne Kraft da wollt' ich schlafen,
Schlief beinah fünfzehn Stunden täglich,
Nicht einmal duschen war zu schaffen,
Einmal im Monat vielleicht kläglich.

Einbalsamiert lebt man als Mumie
Unter den lebenden Geschöpfen,
Denn nie verstehen sie dich nie!
Sie sind belanglos in den Köpfen.

Schnell verstehst du wie ein Kind,
Dass sich die meisten niemals fragen,
Warum sie überhaupt hier sind,
In der Nacht und an den Tagen.

Doch selbst da musst du täglich suchen,
Inwendig Gründe für dich finden,
Um deinen nächsten Tag zu buchen,
Nicht Freund und Mutter zu entschwinden!

Und so macht man sich Gedanken,
Um sich selbst und um die Welt,
Hebt für Momente kurz die Schranken,
Bis keine Grenzen man behält.

So stellt man Fragen
An den Tagen,
Verschläft die Schwächen
Wie in Nächten.

So forschte ich und forschte ich,
Kam immer näher an mich ran,
Aus letzten Kräften fand es sich,
Und rührte mich im Herzen an.

Es war erschütternde Erkenntnis,
Mit tiefer Einsicht eig'ner Ewigkeit,
Nicht aus Verstand und aus Verständnis,
Vielmehr losgelöst von Raum und Zeit.

Jenes erfahren, weiß man dann,
Was sich umbringt, das kommt wieder,
Mit gleicher Aufgabe sodann,
fällt es auf die Erde nieder.

Bis man sich selbst erlöst hat,
Und eine echte Lösung findet,
Ist es noch immer Menschentat,
Die dich auf Erden bindet.

Erst, wenn man ihn ergründet,
Den Grund in sich darin,
Der aus der Quelle mündet,
Schwimmt man zur Quelle hin.

Man lebt fortan nicht mehr als Mensch,
Doch weiter in dem Menschenkörper,
Gleich dem Geschöpf, das in sich erkennt,
Dass es den Schöpfer selbst verkörpert.
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Abschied von der Demokratie

Ich stehe jetzt und hier
Und nehme Abschied von dir
Vergessen werde ich dich nie
Liebe, geschätzte Demokratie

Du wurdest gerade erst geboren
Schon warst du leider verloren
Du wolltest die Welt verbessern
doch niemand wollte dich bewässern
so sah dich niemand im vollen Glanz
Du bist das größte Opfer im Machttanz

Das Volk soll über die Welt regieren
Plakatiertest du auf allen Papieren
Es war ein wunderschöner Gedanke
Die Mächtigen stellten jedoch die Schranke
Sie benutzten zwar deine Worte
Doch man sah an mancher Orte
Sie sind nichts als warme Luft
Und wenn das Volk nach dir ruft
Wird auf sie gnadenlos geschossen
Oder ins Gefängnis eingeschlossen

Es regiert auf dieser bösen Welt
Wer Waffen hat und dazu das Geld
Und das ist nur sehr selten das Volk
So blieb dein angestrebter Erfolg
Doch ein ziemlich bescheidener
Und manchmal ein halbseidener
Da wird das Volk erst dann befragt
Wenn eine Umfrage vorhersagt
Dass das Volk dieselbe Meinung hat
Wie die Regierung von deren Staat
So glaubt man bei den Regierungswahlen
Es ändern sich nur die Prozentzahlen
Doch auf der Welt bleibt alles gleich
Und wer das Geld hat und ist reich
Der ändert mit Bestechungsgeld
Nach seinem Wunsch die Welt

Sehe ich dann die Weltnachrichten
Fällt es mir nun schwer zu dichten
Wie heißt es doch immer so schön
Und lässt man gerne wo stehen
Die Feder ist mächtiger als das Schwert
doch auf dieser Welt ist es umgekehrt
die, die nach Demokratie streben
sind leider bald nicht am Leben
Die Menschheit ist in großer Not
Denn du bist leider schon Tod
Und es regiert die Selbstsucht
Dabei wird alle herum verflucht
Wie gerne hätte ich deine Welt erlebt
Bevor man dich heute zu Grabe trägt

Gibt es keine positive Wende
Wo alles im Happy End ende?
Ich vermute es leider nicht
So endet auch dieses Gedicht
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