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Gedichte über Tiere - Seite 271


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Feldberger Seenlandschaft

Die Gletscher Skandinaviens,
wuchsen einst rasant
und schoben sich weit vor
hinein ins deutsche Land

Und hunderte von Metern hoch
stand starr und schwer das Eis,
begrub, bedeckte alles
ins Totenhemd schneeweiß

Die Bäume war‘n geflohen,
die meisten Tiere auch
Die Flechten konnten bleiben
und noch so mancher Strauch

Ja, viele tausend Jahre
musst' man im Kühlhaus sein
Dann kam die Wärme wieder:
die Gletscher kehrten heim

Der Höhlenbär war tot,
und auch das Waldnashorn
Der Mensch musst‘ and‘res jagen
So viel begann von vorn

Die Bäume kehrten wieder,
die Tiere lebten auf
Der Mensch wurd‘ wieder froh
und bunt der Jahreslauf

So mancher Stein blieb liegen
aus Skandinaviens Erd'
Und viele Seen entstanden,
an die man heute fährt

So schön ist dieser Ort,
aus Tod wuchs neues Leben
Nur, Mensch, bedenk die Mächte -
halt Maß in deinem Streben!

Anm.: Die Feldberger Seenlandschaft ist wie die Mecklenburgische Seenplatte ein Geschenk der letzten Eiszeit. Die tiefen langgezogenen Seen und die teilweise steil aufragenden Uferwälder erinnern manchmal an kanadische Landschaften. Die Gletscher der sog. Weichseleiszeit, die vor 115.000 Jahren begann, waren alles Gletscher aus Skandinavien, die nach Süden wuchsen und auf dem Höhepunkt vor 19 000 Jahren bis in den heutigen Spreewald vorrückten. Sie schoben dabei eine Menge Material vor sich her (‚Moränen‘). Zuhause waren sie bis zu 3000 m hoch, an ihrer Stirnfront z.B. in Mecklenburg-Vorpommern immer noch einige hundert Meter. Das abfließende Schmelzwasser bildete tiefe Rinnen, die als Seenlandschaft bis heute überdauerten, weil sie durch den Regen immer wieder gespeist wird. Die gewundenen Ufer sind die Endlinien der einstigen Gletscherriesen, die vor 15 000 Jahren viel Gestein und Geröll zurückließen, das einfach liegen blieb und noch heute zu sehen ist.
https://youtu.be/y2sY1yuq6QA
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Die Liebe uns stets Flügel schenkt, die Träumer in den Himmel lenkt

Es war einmal 'ne Wasserente,
die dachte sich 'ich geh' in Rente'.
Da kanns'te gleich im Süden bleiben,
und manchmal 'ne Postkarte schreiben.

Die Ente, fröhlich und voll Freude,
zum Amt sie watschelt, hoch Gebäude.
Im zehnten Stock, in Reih und Glied,
sie auf das Warten sich begibt.

Dort steht sie dann, nicht ganz allein,
es warten Biber, Fuchs und Stachelschwein.
Ganz vorn ein Löwe müde schnauft,
ein Lama sich die Haare rauft.

Man sieht 'nen Tiger böse fluchen,
ein Hamster mampft 'nen Butterkuchen.
Ein halber Zoo ist hier am Warten,
scheins leergefegt der tierisch' Garten.

Die Ente fragt ganz forsch 'nen Geier,
was ist denn hier für'n Rumgeeier.
Man tritt sich hier die Füße platt,
bevor man seine Rente hat.

Der Geier staunt und krächzt ganz leise,
welch' Rente, es geht hier um Reise.
Denn jeder städt'sche Zoobeamte,
hat Urlaub auf der hohen Kante.

Doch muss man, so erklärt er keck,
'nen Antrag stell'n, für'n Urlaubszweck.
Die Rente ein Stock tiefer liegt,
die Ente freut's, gleich runterfliegt.

Hier quakt zerzaust ein bunt Gefieder,
es quaken Enten, singen Lieder.
Die Ente einen Erpel sieht,
und ist sogleich total verliebt.

Der Erpel sie am Flügel nimmt,
was machst du hier, du schönes Kind?
Ich hier die Rente wollt' mir holen,
und dann im Süden mich erholen.

Warum du wirst nicht meine Frau?
Dann spar'n wir Steuern, mehr als lau.
Dem Norden ich dann sage 'Ciao',
ein Nest im Süden ich dir bau.

Die Ente gern sich an ihn bind,
der Erpel sie zur Frau sich nimmt.
Man sieht sie flugs von dannen schweben,
für immer sie im Süden leben.

Und die Moral von uns'rer Ente,
es geht nicht immer nur um Rente.
Das Glück vielleicht schon an Dich schmiegt,
ein Stockwerk nur, es bei Dir liegt.
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