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Gedichte über Technik - Seite 22


Der neue Platzhalter für Intelligenz (AI)

AI (Artifical intelligence)

Seit Jahrzehnten, seit fast einem Jahrhundert sitzen Naturwissenschaftler da, Mathematiker, und formulieren Sprache, die inzwischen mit Hilfe des sehr schnellen elektrischen Stroms logische Funktionen simulieren und deren vielgestaltige Produkte unserem Bewusstsein zugänglich machen kann. Mit den ersten Erfolgen am Anfang des letzten Jahrhunderts weitete sich das Tuen dieser Wissenschaftler aus, deren Berufsfeld wurde breiter und es bildeten sich im Lauf der Jahrzehnte eigene Berufsstände heraus. Die Informatiker. Programme sind deren Arbeitsprodukte.

Es gibt inzwischen viele Logiker, Programmierer, Informatiker. Informationstechniker.


Der Logiker

Sein Tätigkeitsfeld: Die Verarbeitung von Informationen. Er nutzt dabei in aller Regel Maschinen, Rechner, Computer, auf denen er seine Softwareentwicklungen einsetzt. Die Entwicklung der Software, der Programme, ist zeitaufwendig.
Die ersten Schritte unternahm man zunächst mit mechanischen Rechenmaschinen, dann entwickelte man elektrische Schaltungen am Reißbrett, sogenannte logische Gatter, die bestimmte mathematische Funktionen ausführen konnten. Es wurde ‚Hardware‘ konstruiert: erst Relais- und Röhrenschränke, später, nach Erfindung des Transistors, Elektronik auf Leiterplatten.


Programme

Dann, im nächsten Schritt, entwickelte man komplexere Schaltungen; die logischen Funktionseinheiten ließen sich dabei mittels alphanummerischer Befehle steuern. Man erdachte Programmroutinen: Befehlssequenzen aus speziellen, kurzen Maschinenbefehlen, Abfolgen von Nullen und Einsen, die in einen Speicher geladen und dann abgearbeitet wurden.

Zunächst waren dies einfache Assemblerprogramme: Das Jonglieren der schier unendlichen Abfolgen von Nullen und Einsen wurde beim Assembler durch Befehle in Gestalt von ‚Mnemonics‘ ersetzt, um beispielsweise zwei Zahlen zu addieren. Aber auch das war nicht gut handzuhaben. Sehr bald befasste man sich mit der Entwicklung von Compilern und Interpretern. Die beiden Varianten, Übersetzungsprogramme, gestatten den Programmierern die Verwendung von weitaus mächtigerer Sprache.
Da der Bedarf für Compiler früh erkannt wurde, ersann man erste brauchbare schon in den 1950er Jahren. Fortran ist so eine Programmiersprache. Hier werden sprachliche Fragmente in geordneter Form aneinandergesetzt, in einer festgelegten Syntax, um eine erdachte Aufgabenstellung an die Maschine zu übermitteln.
Heute, mehr als siebzig Jahre später, ist eine Maschine mit dem Auftrag „Backe ein Brot“ zumeist noch überfordert. (Man müsste das aber mal versuchen. Alexa kann das vielleicht schon. Wird sich schon mal wer verquatscht und gesagt haben, dass es beim Bäcker Brot gibt. Sie bestellt es dann …)

Die Sprachen veränderten sich stetig, wurden und werden komplexer. Es gibt nicht eine, es gibt inzwischen hunderte. Von etwa 350 spricht man als alltagstauglich, wobei sie aber teils sehr speziell ausfallen. Insgesamt existieren einschließlich der Fakes ca. 1500 verschiedene Ansätze, die aber nicht immer auf ernsthaftes Programmieren ausgerichtet sind.



Logiker …

Menschen, die sich mit der Programmierung befassen, sind die Logiker. Sie wenden viel Zeit auf um Probleme gedanklich zu analysieren und sich an deren Lösung zu machen. Sie stochern in allem herum. Finden sie ein Ende, dann ist das Problem nicht mehr zu gebrauchen. Jedoch gilt: So lange das Problem existiert, sind sie dort zu finden, wie die Motten ums Licht.

Ist diese Berufsgattung mit einem Problem fertig, dann ist es ‚desinfiziert‘, um das Problem herum alles Leben ausgelöscht.


Logiker… und das Problem

Die große Mortalität um ernste und weniger ernste Probleme begründet sich vermutlich darin, dass die Logik es uns Menschen erlaubt, die Oberfläche des Seins zu durchstechen. Wobei das Darunter danach dann aber sofort und unmittelbar eine neue Grenzschicht ausbildet und sich wieder verschließt, das allerdings in aller Regel auf unvorhersehbare Weise.

Man weiß hernach genau so viel als wie zuvor…
Des Rätsel Lösung in einem neuen Problem vergor …

Der Logiker trachtet bei seinem Stochern im Sein danach, bei der Problemidentifikation also, alle Vorgänge, unerwünschten Seinsverschiebungen, akribisch aufs Genauste zu beobachten um sie dann zu analysieren. Er bewegt sich dabei im Nahfeld seines Versuchs, fixiert, seziert nach Leibeskräften.

Im Fernfeld forscht er, entwickelt, kommuniziert als Kind seiner Zeit, hat viele Geschwister, die ihrerseits beobachten, forschen, entwickeln. Ein Netzwerk. Organisiert.

Er übt sich für Generationen in gemäßigtem Rausch, ein kleines Problem. Er ernüchtert, erkennt: "Da ist ein Problem."
In der nächsten Generation diagnostiziert er sich selbst als Ursache des Problems und verwächst damit; er identifiziert sich. Erst in der dritten Generation nach der Ernüchterung wird er zum Bestandteil der Lösung.
Nur sehr selten reicht auf Grund der vielgestaltigen, oft amorphen Umwelt und der manigfaltigen Ablenkungen eine einzelne Generation für eine Problemlösung. Meist wird die zur Aufgabe von Kindern und Kindeskindern... .


Ein Problem, ein Problem
Schwer zu sehn, zu verstehn
Arg bestraft ist, wer es findet
Wird dazu noch erblindet ...

Tatsächlich: Oft vergeht das Leben des Logikers darüber. Man munkelt gar, er stirbt irgendwann aus.



Alles Gut!

Trotzdem! Alles Gut. Der Wissenschaftler, der Logiker, der Problemlöser, hat seine Berufung empfangen, wird als begnadet empfunden und als Beglückter weiterempfohlen. Er geht in die Geschichte ein.


Der Programmierer im Speziellen

Gerade als Programmierer weiß er in unserer Zeit einen großen Teil seines Geistes rationalisiert, verdinglicht. Es kann also sein, als Programmierer trifft er sich irgendwann in seinem Leben einmal selbst wieder. Das kann zu gedanklichen Fragestellungen führen. In jedem Fall gilt:

Er allein macht die Lösung des Problems zum Bestandteil des Systems.

Ihn, den Logiker selbst, in Software umzusetzen um diese dann zu Übertakten, mit dem Hintergrund einer enormen Geschwindigkeitssteigerung, zur baldigen Übernahme der Alleinherrschaft über alle gewesenen und noch kommenden Logiker, ist das Ziel der Entwicklung verschiedener marktführender Konzerne.
Erste Gespräche zwischen dem Logiker, dem Programmierer, verschiedenen Werbeabteilungen, Werbeagenturen und dem lieben Gott sind bereits angestrebt und die bislang leider noch zögerliche Kontaktaufnahme wird über ChatGPT, Open AI, gegenwärtig dem Publikum offenbart.

© Auris cAeli
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Das Augenmerk des Fotografen

Ist das Bild auch gut gelungen?
Sitzt die Schärfe auf dem Punkt?
Wird das hohe Lied der Freistellung besungen?
Ist die Wirkung wirklich rund?

Willst du vom fernen Hintergrund nichts sehen
Musst du nah an das Motiv ran gehen
Wähle die Brennweite dabei möglichst groß
Bei offener Blende fällt dir das Motiv dann solo in den Schoß

Orientiert sich die Belichtung an dem was war?
Oder lassen wir dem Wunschgedanken Raum?
In beiden Fällen ist das Handlungsprinzip klar:
Als Belichtungsreihe fotografiert, passt sicher eines der Fotos genau in deinen Traum.

Ist das Motiv voller Bewegung
Wähle die Belichtungszeit eher kurz
Bei toten Dingen ohne Regung
Ist diese Regel schnurz

Sind des Motivs Lichter nicht zu helle?
Sind sie gar schon ausgebrannt?
Die Belichtungskorrektur hilft hier auf die Schnelle
Wenn diese Technik richtig angewandt

Verläuft der Horizont der Komposition auch wirklich gerade?
Findet sich das Motiv im goldenen Schnitt?
Doch auch die Drittelung des Bildraums ertrage
Muster und Farben beachte am besten mit

Gleich welches Motiv du wählst
Bedenke, dass du es mit Licht vermählst
Gegenlicht stiehlt dir oft Farbe und die Tonwerte der Mitten
Ein Motiv mit allzu tiefen Schatten ist beim Fotografen nicht allzu gut gelitten

Besieh dein Motiv zuallererst bei Tage
Stell dir dann eindringlich die Frage
Ob es als Bild am Morgen, des Mittags, oder gar zur Nacht
Dir oder anderen Menschen vielleicht weit mehr Freude macht

Suche und Fotografiere stets das, was du nicht kennst
Überwinde Grenzen, indem du die Perspektive sprengst
Kniee nieder, bücke, recke und erhebe dich
Fange die Betrachter deiner Bilder und auch mich … !

Dein Foto konserviert stets einen kleinen Moment
Den der Betrachter in Nachhinein bedenkt
Damit entringst du der Ewigkeit ein Quäntchen Licht
Präsentiere es stets perfekt, sonst wirkt es auf die Menschen nicht

***

Emotion, Stimmung, Augenblick
Fotografieren ist seit langem Chic
Milliardenfach schießt man Bilder Tag für Tag
Es scheint das man gedruckten Text heute nicht mehr mag

Bilder sagen mehr als tausend Worte, hört man
Doch was, wenn die Bilder flach und leer?
Allzu viele lose Sprüche macht man, weiß man
Ja, in der modernen Zeit hat man es bis zum guten Fotografen schwer!

Drum: Fotografiere erst mal dokumentarisch!
Sinne du auf den guten Ton!
Ist dein Eindruck davon herrlich?
Dann ist das der erste Schritt für des Vaters Sohn!

Deine Fotografien sind in sich stimmig, alles in allem sehr harmonisch?
Dein Eindruck zu der Welt der Technik eher strittig, bisweilen komisch?
Wenn du Fotografin und kein Fotograf, kein ausgekochter…
Dann ist das Lichtbild ein Meilenstein der Kallistik für der Mutter Tochter!

© Auris cAeli
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