Gedichte über Technik - Seite 21

Tücke des Objekts

Manche Geräte muss man überlisten,
Denn sie haben die Objekttücke.
Da helfen keine Gebrauchslisten,
Viele haben ohnehin eine Lücke.

Wer immer auf ein Werkzeug sieht
Bei Maschinchen, die uns dienstbar sind,
Der bleibe auch kritisch stets bemüht,
Nicht Sklave im Verherrlichungswind.

KI ist auch immer nur eine Technik,
Man darf sie anbetend nicht überhöhen.
Dem Menschen bleibe jenes Geschick,
Dass er auf Dienstbarkeit muss sehen.

Das Objekt wird uns dann zur Tücke,
Wenn wir es nicht dominierend steuern,
Herausgreifen uns die falschen Stücke
Und Geisteskräfte wieder anheuern.

Freiheit beschneiden oder beengen,
Uns voll in den Bann ziehen lassen,
So kann man uns wirklich einzwängen,
Wenn die Kontrolle wir nicht erfassen.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Angst vor dem MRT

Kann ich da denn wirklich atmen,
In der Röhre eingezwängt?
Wird das Team mit seinen Taten
Ermitteln, wo das Kranke hängt?

Will das ständig laute Klopfen
Meine Lebensangst verstärken?
Wird das widerliche Klopfen
Mich als Patient verzwergen?

Kann mit künstlichem Hüftgelenk
Ich in diese Röhre fahren ?
Ist das Gerät Technikgeschenk
Oder drohen mir Gefahren?

Wär' besser OFFENES MRT -
Oder würde ein CT auch reichen?
Kein Patient braucht Ach und Weh',
Will am End' befundlos bleiben.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Vom Faszinosum

Sich immer wieder anstecken lassen
Vom Faszinosum neuer Technik,
Möglichkeiten mit Machbarem erfassen
Und loben, wo so viel Geschick!

Verbrennermotoren waren Wunderwerk
Und zeigten hohe Ingenieurskunst.
Doch überholt von umweltrettendem Werk
Schwindet bei Käufern die Verbrauchergunst.

Denn alle Technik macht nur solange Sinn,
Als sie entlastend, zweckmäßig, erschwinglich.
Das Neue lauert schon auch auf Gewinn,
Will attraktiv sein – für Dich und mich!

Ein Elektroauto, sehr einfach gebaut,
Erfüllt natürlich bestens neuere Zwecke.
Wo der Käufer auf wenige Teile schaut,
Da flieht mancher Techniker in die Ecke.

Denn es ist alles mit wenigen Teilen
Gebaut und zum Dauerlaufen gebracht.
Wie kann man noch bei Altem verweilen,
Nicht annehmen die verbrennerlose Macht?

Verstehen kann man die Auspuffproduzenten,
Die plötzlich ohne Käufer dastehen,
Weil diese sich von ihnen abwenden:
Elektroautos können stets ohne Auspuff gehen...


©Hans Hartmut Karg
2024

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Es hilft ja nichts

Wer immerzu nostalgisch gepolt,
Der verliert den Blick auf die Zukunft.
Es hilft kein Trauerblick, denn mit Volt
Bestimmt das Elektrozeitalter die Vernunft.

Allein so lässt sich ein wenig Klima retten,
Jedoch nicht mit Reaktivierung des Musealen,
Welches manche Nostalgiker so gerne hätten,
Ohne die Einsicht, dass keiner will dafür zahlen.

Man kann mit Oldtimern schon herumfahren,
Sich erfreuen, was da einmal war.
Doch sieht man dann noch Umweltgefahren,
Wenn Nostalgie so wunderbar?

Es hilft ja nichts: Die Innovationen siegen,
Selbst wenn man das nicht wahrhaben will:
Wer das Neue immer nur will kleinkriegen,
Der übersieht Überlebens- und Wirtschaftsziel.


©Hans Hartmut Karg
2024

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