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Gedichte Über Spiel - Seite 20


Bleiben 'se Mensch

(Der Philosoph und der Trinomische Würfel, der Limes, die Linie und der Punkt)

Ein geachtelter Würfel ist gefallen
Durch Raum und durch Zeit
Maße und Masse wollen sich gefallen
Haben sie sich jedoch stets entzweit

Gleichheit geht alsbald verloren
Und nähert sich doch stetig an
Die Würfel haben sich verbogen
Molare werden sie dann irgendwann

In Kurven haben sie sich gefunden
Geordnet wie ein Alphabet
Empfindung hat sich hinzu gerungen
Worum es wohl beim Menschen geht

Strahlen umrunden
Was ewig besteht
Mit der Sonne verbunden
Die Erde auf der man lebt

Sterne sind geboren
Weit auseinander gesetzt
Im Alter verloren
Durch ihre Schwere verletzt

Der Raum will sich begreifen
Die Zeit steckt tief darin
Die Elemente, sie reifen
Ordnen sich zu neuem Sinn

Das Quadrat gebiert den Würfel
Was ewig um die Mitte kreist
Ecken und Kanten bloßer Rüffel
Was die smart geschliffene Kugel beweist

***

Auf eine Parabel gezielt
Treffer erwarten wir wohl nicht
Haben wir um die Welt gespielt
Wies scheint mit ´nem Gedicht …


Das System in sich unendlich
Es schließt sich um das Nichts
Er, der Mensch, erschließt sich
Um das Sein seines Ichs

Alles in allem unvergänglich
Strahlt das Universum nicht
Es beendet unverfänglich
Masse, Raum, Zeit und Licht

Plus und Minus sich teilen
Als führten sie ´nen Krieg
Ein Funke will begleiten
Deren vergangenen Sieg

***

Meter, Kilogramm, Sekunde
Das Ampere gehört hinzu
Die Vier stehen in einer Runde
Das Leben ist der Clou

Quadrate sich erheben
Der geteilte Würfel existiert
Die Proportionen verschieben sich verwegen
Säulen sind zur Linie reduziert

Der Kubus strahlt ganz ohne Licht
Punktgleich er den Raum verbiegt
Die Zeit prescht vor hier im Gedicht
Die Ruhe bewegt, der Würfel liegt …

***

Der euklidische Raum
Nicht überlebt
Es sich kaum
Noch um ihn dreht

Schnell neue Initiale
Schnörkelgleich hinzugefunden
Von Menschenhand aufs ganz Geniale
Das Raumproblem damit ein für alle Mal bezwungen …





Drum Merke:
Durch den Raum der nun gekrümmt
Scheint des Menschen Wissen sehr verdünnt

Und:

Ist des Menschen Blick arg schief geeckt
Der Optiker ihn mit ´ner Brille neckt


© Auris cAeli
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Seelen Spiegel Spiel

Die Seele blickt in ihr eigenes Gesicht,
hält über sich selbst Gericht.
Das Herz möchte da nicht sehen hin,
das Gehirn allerdings steckt tief in der Sache drin.

Auch das Gefühl versteht seine Gefühle nicht sofort,
macht sich schnell auf an einen anderen Ort.
Die Seele indessen wartet auf die Nacht,
ist alleine, hat niemanden mitgebracht.

Melancholie hat sie ergriffen, schwer,
fühlt das Herz das Gefühl so leer.
Möchte aber die Gefühle spüren,
versucht zu finden offene Türen.

Herz zum Herzen ruft laut,
möchte der Seele werden Braut.
Doch weder Gefühl noch Seele sind bereit,
Herz wird von der Seele befreit.

So wird die Seele gehen alleine hinfort,
weg, zu einem geheimen Ort.
Dort wird sie auf ihre Schöpfer treffen,
die sie niemals hat vergessen.

Der Körper bleibt verloren zurück,
kein Leben mehr sein, Sein verzückt.
Die Menschen am Sarg stehn,
haben die Seele nicht weiter gehen sehn.

Trauern um ihren Verlust,
gehen nach Hause mit großem Frust.
Hätten sie mal zu den Sternen gesehen,
beobachtet die kleinen grünen Feen.

Dann wäre ihnen vielleicht aufgefallen,
dass der Seele Worte durch den Äther hallen.
Niemand ist von uns gegangen,
alle sind mit dem Leben verhangen.

Die einen, die kann man leben,
mit den anderen kann man nur noch reden.
Reden mit dem Herzen,
verdrängt man endlich die seelisch´ Schmerzen.

Dann kann man deutlich hören,
der Seele Geist betörend.
Sie spricht durch unser Fantasie-Wesen leise,
Engel, Feen flüstern von der neuen Reise.

Eine Reise so unendlich anders,
des Menschen Sein, mit der Seele wandert.
Wandert zu einer neuen Heimat fremd,
die niemand von uns Menschen kennt.

Nur die Seele findet dieses Paradies für alles Leben,
nimmt mit unser Sein, um es allen zu geben.

Lyrik trifft Poesie by Robert Späth
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