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Gedichte Über Sinne - Seite 26


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Der, der läuft …

(bei kritischer Betrachtung ...)

Sprinten, Joggen, Laufen
Allermeist mit klugen Geistern raufen
Die Zeit zieht langsam nur vorbei
Seit vier Jahrzehnten, drei ...

***

Relativ gesehen ist man lahm
Verglichen mit Auto, Rad und Bahn
Das Hirn scheinbar träge und verletzt
Gar mancher gibt sich schier entsetzt:

Nichtsnutzig für den geschulten Denker
Obsolete Type gewissermaßen, Krank! Nein, kränker …
Wissenschaftlich gesehen unkalkulierbar
Fast schon ordinär und nicht kurierbar

Die Weltsicht sehr beschränkt
Das Menschsein stets bedrängt
Der Hoffnung kein Glück beschieden
Menschlich wohl mehr gemieden

Der, der, wie immer losgerannt
Der träges Sitzen längst verdammt
Den kann man doch kaum mehr leiten
Wird sein Blickfeld kaum mehr weiten

***

Aber mit den Jahren zeigt sich dann
Dass solch ein Mensch auch „Glücklich“ kann
Sich gedanklich stetig vorwärts treibend
Dazu physisch lang am Ort verweilend

Wird aus schnellem Lauf ein Schreiten
Aus dem Sprint ein „Handlungsvorbereiten“
Loslaufen und Ankommen sind fest geplant
Routine schon seit Ewigkeiten - Wer hätt´s geahnt?

So ändert sich nun, man kann´s verstehen
Das Tempo langsam: So kann‘s gehen
Aus dem Schreiten, da wird etwas wie Innehalten
Mehr und mehr wollen Verstandeskräfte walten

Ja, forscht und lauscht man in sich hinein
Findet man heraus, als Menschlein klein
Start und Ziel scheinen sich doch auf´s Makabre zu gleichen
Und: Nur wer losläuft, muss auch ein Ziel erreichen … .



© Auris cAeli
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