Es zog ein Fluss
zum Meer einst hin,
fort von der Quell',
wo er begann.
Ein Hirt mit seinen Schafen
sah den Fluss einst zieh'n
und stieg durch grüne Wiesen
hinauf auf Bergeshöh'n.
Er sah's von weit her glänzen,
den großen, stillen Fluss
und träumte von der Ferne,
da er doch bleiben muss.
Weit fort von jenen Bergen
ein Mühlenrad sich dreht.
Kommt doch nie von der Stelle,
wie sehr es sich auch müht!
Es stand an dem Gestade
die alte Müllerin,
die niemals fort gewesen.
Zu spät, nun doch zu zieh'n!
Der Schiffer auf dem Flusse
sah doch noch gern zurück,
ersehnte sich die Heimat
mit Frau und Heim und Glück!
Der Fluss sich dann vereinte
mit dem großen, weiten Meer.
Eine Quelle einst gewesen,
das ist schon lange her.
Es stand an jenem Strande
wohl eine schwang're Maid,
sehnt' sich nach ihrem Liebsten
schon eine Ewigkeit.
Zog einst ein Fluss
von Ort zu Ort,
nahm Sehnsucht, Liebe,
trug sie fort.